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Wo sind die Wespen?

Ob beim Frühstück im Garten oder beim Eis essen auf dem Balkon: zumindest gefühlt stören dabei deutlich seltener Wespen. Aber stimmt das – gibt es in diesem Jahr wirklich weniger von den gelb-schwarzen Insekten? Oder sind sie nur spät dran? Das Gefühl trügt nicht, denn in diesem Jahr gibt es tatsächlich weniger Wespen. Das bestätigt auch die Hornissenbeauftragte Wega Kling vom Naturschutzbund (NABU) Saarland. Der Rückgang wird übrigens nicht nur am Kaffeetisch sichtbar, bisher gingen bei Wega Kling nur drei Beratungsanrufe von Bürgern ein.

Pestizideinsatz ließ Bienenbestände in Großbritannien seit 2002 massiv schrumpfen

Pflanzenschutzmittel aus der Gruppe der Neonicotinoide können nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen und Schmetterlinge gefährden. Das zeigen einmal mehr aktuelle Forschungsergebnisse britischer, US-amerikanischer und deutscher Wissenschafter. Für ihre Untersuchung analysierten Forscher um den Entomologen Ben Woodcock, wie sich der großflächige Einsatz von Neonicotinoiden auf 62 Wildbienen-Arten in Großbritannien von 1994 bis 2011 auswirkte. 2002 waren die Pestizide dort erstmals zugelassen worden.

Kalifornien: Wo kommen all die autistischen Kinder her?

Von 2001 bis 2015 hat sich die Zahl der autistischen Kinder an den öffentlichen Schulen des US-Bundesstaats Kalifornien versechseinhalbfacht. Woran liegt das? Impfgegner sagen: Es liegt an den Impfungen. Eine Studie verweist auf zusätzliche Umwelteinflüsse. Mehr als 90.000 Schüler in Kalifornien waren im Jahr 2015 Autisten. Noch im Jahr 2001 waren es lediglich rund 14.000. Dies zeigen die Daten des kalifornischen Bildungsministeriums (California Department of Education). Der beängstigende Anstieg von jährlich sieben Prozent und mehr wirft viele Fragen auf.

Feldhamster im Norden so gut wie ausgestorben

Schwarze Knopfaugen und dicke Bäckchen: Der Feldhamster sieht niedlich aus. Doch zu Gesicht bekommt den Nager im Norden kaum noch jemand, denn der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist so gut wie ausgestorben. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lebt nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung kein einziger Feldhamster mehr. Und auch für Niedersachsen sieht es schlecht aus: Dort gibt es noch wenige Tiere rund um die die Hildesheimer Börde und Peine, aber auch hier schrumpft der Bestand. "Es ist fünf vor zwölf", sagt Biologe Peer Cyriacks von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Brandenburger Störche finden kaum noch Futter

Ein schwieriges Jahr für Störche? Bernd Elsner schüttelt den Kopf. "Schlimmer. Es läuft miserabel", sagt der Leiter des Weißstorch-Informationszentrums vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in der Spreewaldgemeinde Vetschau. Schon seit dem Frühjahr. Zwar machte der 53-Jährige im April und Mai rund 100 Storchenpaare auf den Horsten in der Region aus. Doch viele "Oststörche", die über den Bosporus fliegen, seien verspätet aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt. "Und haben gar nicht erst gebrütet", klagt Elsner. Eine Entwicklung, die auch Manfred Pohl kritisiert.

Menschliche Nutzung bedroht Bestäubung und Samenausbreitung von Waldbäumen weltweit

Abholzung, Umwandlung in Ackerland und Wilderei – weltweit gibt es kaum noch naturbelassene Wälder. Der Eingriff des Menschen belastet nicht nur den Wald von heute, sondern auch den von morgen. Vor allem Prozesse der Bestäubung und Samenausbreitung, die den Nachwuchs von Wäldern maßgeblich bestimmen, seien beeinträchtigt, berichten jetzt Forscher der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt.

Die großflächige schleichende Vergiftung von Lebensräumen

"Wann haben Sie das letzte Mal einen Bläuling gesehen?", fragt der BUND-Regionalverband südlicher Oberrhein in einer Presseerklärung. Sie ist illustriert mit einem Foto des himmelblauen Kleinschmetterlings, an dessen Ecke ein Trauerflor angebracht ist. Was ist da los? "Wir erleben gerade einen massiven Rückgang an Schmetterlingen, sowohl der Arten als auch der Individuen", sagt Geschäftsführer Axel Mayer. Bemerkt wird der Schwund auch von naturinteressierten Gartenbesitzern, die sich bisher im Sommer immer über die bunten Falter gefreut haben.

Die Ersetzung von Druckreys Dosis-Zeit-Wirkungsgesetz durch den flexibleren Acceptable Daily Intake ist eine historische Fehlentwicklung

In den 1950er Jahren vertrat die Farbstoffkommission der DFG unter der Leitung des Biochemikers Adolf Butenandt und des Pharmakologen Hermann Druckrey eine Politik der Risikovermeidung in Bezug auf Lebensmittelzusatzstoffe. Sie rekapitulierte damit einen Diskurs über „Gift in der Nahrung“ und eine zivilisationskritische Deutung eines inneren Zusammenhangs zwischen Fremdstoffen und Krebsentstehung, der bereits zu Beginn der 1930er Jahre ausformuliert worden war.

Das Verschwinden der Schmetterlinge

Rund 3700 Arten von Faltern oder Schmetterlingen (Lepidoptera) gibt es in Deutschland, darunter - neben der riesigen Zahl an Nachtfaltern und Kleinschmetterlingen - etwa 180 oft farbenprächtige Tagfalter, die überwiegend tagsüber unterwegs sind. Doch die Vielfalt schwindet: In Bayern wurden seit 1766 etwa 3250 Arten nachgewiesen. "Ab 2001 fanden wir nur noch 2819 Arten. Weit mehr als 400 Spezies sind nicht mehr nachweisbar, was einem Rückgang von 13 Prozent entspricht", sagt Jan Christian Habel von der Technischen Universität München.

Neonicotinoide Beizen ab jetzt dauerhaft verboten in Deutschland

Nun ist es endgültig: Der Handel und die Aussaat von Wintergetreidesaatgut mit neonikotinoiden Beizen ist nun in Deutschland ausnahmslos verboten. Damit wird die EU-Regelung verschärft. Für einen besseren Bienenschutz hat das Ministerium nun Saatgut von Wintergetreide, das mit den Neonicotinoiden Clothianidin, Imidacloprid oder Thiamethoxam behandelt wurde, in Deutschland ausnahmslos verboten. In Deutschland selbst war eine Saatgutbehandlung mit diesen Insektiziden bereits untersagt. Mit der Neuregelung wird nun auch die Einfuhr von solchem Saatgut und dessen Aussaat verboten.