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Es gibt zu viele Pestizide in den Schweizer Gewässern

Nur einem Viertel unserer Fliessgewässer geht es gut bis sehr gut. In der Mehrzahl der Bäche und Flüsse leiden die Fische. Wir beklagen es seit Jahren: Im Mittelland haben wir rund zwei Drittel der Salmonidenbestände verloren. Unwiederbringlich? Die NAWA-Untersuchungen ergeben ein unterschiedliches Bild des ökologischen Zustands der Schweizer Fliessgewässer: Die Belastung mit Nährstoffen hat abgenommen, die Belastung durch Mikroverunreinigungen wächst und die biologische Gewässerqualität ist mehrheitlich ungenügend.

Insekten zu zählen lohnt sich nicht mehr

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat einen dramatischen Rückgang der Fluginsekten festgestellt – und beruft sich dabei auf seine Windschutzscheibe. Früher sei die nach langen Autofahrten voll von Insekten gewesen, sagt er. Heute, so ist ihm aufgefallen, klebe da kaum noch etwas dran. „Voll“ und „kaum“ sind zwar keine wissenschaftlichen Kriterien, doch der gelernte Biologe Kretschmann liegt mit seiner Einschätzung nicht daneben. „Der Rückgang an Insekten ist in der Tat dramatisch“, sagt der Kirchheimer Vogelkundler und Insektenforscher Wulf Gatter.

Es braucht eine grundlegende Umstellung der Landwirtschaft auf umweltfreundlichere Produktionsmethoden

Bäche und kleine Flüsse in Landwirtschaftsgebieten sind massiv mit Giftstoffen aus der Landwirtschaft belastet. Dies zeigte ein Bericht des Gewässerforschungsinstituts EAWAG. Die Konsequenzen sind dramatisch: Eine kurze massive Erhöhung von Giftstoffen im Wasser während der Spritzzeit der Kulturen kann eine ganze Generation von Insektenlarven eines Jahres auslöschen. Das ist deshalb bedenklich, weil sich in solchen Gewässern viele Larven von Insekten entwickeln: etwa Eintagsfliegen, Mücken oder Libellen.

Schmetterlinge in Not

Ei­gent­lich ist der Keil­stein bei Re­gens­burg ein Hang ganz nach dem Ge­sch­mack ei­nes Sch­met­ter­lings: nach Sü­den zur Do­nau hin ab­fal­lend, son­nig, ein nähr­stof­f­ar­mer Tro­cken­ra­sen mit vie­len Pflan­zen­ar­ten - und zu­dem seit fast 25 Jah­ren Na­tur­schutz­ge­biet. Doch als Jan Chris­ti­an Ha­bel den Hang mit Stu­den­ten jüngst be­such­te, war er ent­täuscht. »Seltene Falterarten waren nicht mehr vorhanden«, sagt der Schmetterlingsexperte vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der Technischen Universität München. »Wir haben nur Trivialarten gefunden.

Dem Insektensterben auf der Spur

Seit Jahresbeginn läuft im Freilichtmuseum Lindlar eine ganz besondere Zählaktion. Insektenspezialist Dr. Martin Sorg erfasst an zwei Stationen die fliegenden Insekten und vergleicht sie mit einer Untersuchung, die er vor zehn Jahren an genau den gleichen Standorten durchgeführt hat. Gestern zog er eine Zwischenbilanz und stellte eine Prognose auf. Und die ist ernüchternd: Rund 40 Prozent weniger Hummeln, Bienen, Mücken und weitere Insekten als vor zehn Jahren landeten in dem mit Alkohol gefüllten Behälter an der Spitze des Fangnetzes.

Die Bayer AG setzt seine Existenz aufs Spiel - Scheitern der Agrarsparte würde Pharma-Sparte mit in den Abgrund ziehen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in der Übernahme von Monsanto durch Bayer enorme Risiken für Umwelt, Verbraucher und die bäuerliche Landwirtschaft. "Sollten die Kartellbehörden die Fusion durchwinken, würde der neu entstehende Megakonzern eine marktbeherrschende Stellung im Bereich Saatgut, Gentechnik und Pestizide bekommen. Damit würde auch sein politischer Einfluss auf die Gesetzgebung steigen. Der Konzern würde künftig verstärkt diktieren wollen, was Landwirte anbauen und welche Produkte auf dem Markt verfügbar sind.

Amphibiensterben: Pestizide im Visier der Forscher

Zwei Drittel aller Amphibienarten gelten bei uns als gefährdet. Und trotz der vielfältigen Bemühungen von Naturschützern gehen die Populationen weiter zurück. Woran liegt das? Umweltwissenschaftler von der Universität Koblenz-Landau haben einen Verdacht: den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft: Das Team um den Biologen Carsten Brühl hat sieben der gängigsten Spritzmittel an jungen Grasfröschen im Labor getestet, darunter vier Mittel gegen Pilzbefall, ein Insektizid und zwei Unkrautvernichtungsmittel.

Minusrekord für Fischer am Bodensee

Norbert Knöpfler muss viel Frust aushalten, und zwar seit vielen Jahren: Wenn er morgens in Langenargen sein Boot besteigt und auf den Bodensee hinausfährt, findet er meist nur noch eine Handvoll Felchen in den Netzen. „Das lohnt sich kaum noch“, sagt der Vorsitzende des Württembergischen Fischereivereins. Die jüngst veröffentlichten Fangzahlen des vergangenen Jahres für die baden-württembergische Berufsfischerei sind in der Tat dramatisch. Allein gegenüber dem Jahr 2014 ist der Fang der wichtigen Felchen um 53 Prozent eingebrochen; sie machen zwei Drittel des Fangs aus.

Der Bestand der Mehlschwalben in Potsdam ist dieses Jahr um rund 30 bis 40 Prozent zurückgegangen

Wer in der Nähe von Bauernhöfen, Ställen und alten Häusern aufgewachsen ist, kennt sie gut: Schwalben und ihre kugeligen Nester unter Dachgiebeln und Fenstersimsen. Nicht wenige schauen den kleinen Vögeln immer wieder fasziniert dabei zu, wie sie in halsbrecherischen Flugmanövern elegant und blitzschnell auf der Jagd nach Insekten durch den Abendhimmel schwirren. Es wird jedoch immer schwerer, Schwalben zu beobachten, denn die geschützten Tiere machen gerade schwere Zeiten durch: Insbesondere der Bestand der Mehlschwalben in Potsdam ist dieses Jahr um rund 30 bis 40 Prozent zurückgegangen.

Für NRW ist der Kampf um den Feldhamster schon verloren!

Für Nordrhein-Westfalen gibt es traurige Gewissheit: In diesem Bundesland ist der Kampf um den Feldhamster (Cricetus cricetus) schon verloren! Vorkommen des stark bedrohten Säugetieres, das seit Jahren einen Stammplatz auf der Roten Liste hat, können nur noch in wenigen Bundesländern nachgewiesen werden. Das belegt eine Verbreitungskarte der Deutschen Wildtier Stiftung und des Forschungsinstituts Senckenberg. Die Karte zeigt, wie dramatisch der Rückgang des sympathischen Säugetieres ist.