Ob beim Frühstück im Garten oder beim Eis essen auf dem Balkon: zumindest gefühlt stören dabei deutlich seltener Wespen. Aber stimmt das – gibt es in diesem Jahr wirklich weniger von den gelb-schwarzen Insekten? Oder sind sie nur spät dran? Das Gefühl trügt nicht, denn in diesem Jahr gibt es tatsächlich weniger Wespen. Das bestätigt auch die Hornissenbeauftragte Wega Kling vom Naturschutzbund (NABU) Saarland. Der Rückgang wird übrigens nicht nur am Kaffeetisch sichtbar, bisher gingen bei Wega Kling nur drei Beratungsanrufe von Bürgern ein. Diese melden sich gewöhnlich, um Hilfe beim Entfernen von Hornissen- und Wespennestern sowie Tipps im Umgang mit den Insekten zu bekommen. Im vergangenen Jahr seien es nach Angaben der Hornissenbeauftragten des NABU mindestens 50 gewesen. Allerdings hat der NABU eine Studie durchgeführt, bei der „insgesamt ein dramatischer Rückgang von Fluginsekten zu beobachten ist.“ So gebe es über die letzten 15 Jahre in einigen Gebieten bis zu 80 Prozent weniger Fluginsekten. Und das wiederum sorgt auch bei den Wespen insgesamt für eine kleinere Population. Denn diese ernähren sich unter anderem von Fliegen oder Mücken.
Und auch wenn das für einige Grund zur Freude ist, weil sie gerne ungestört frühstücken – gut für die Umwelt ist das nicht. Denn Wespen leisten zum einen auch "Bestäubungsarbeit, die nicht ohne Bedeutung ist", so Kling. Zum anderen seien sie selbst Nahrung für Vögel wie zum Beispiel Schwalben oder Mauersegler. Gibt es weniger Wespen, beeinflusst das auch den Vogelbestand. Deshalb gibt Kling zu bedenken: "Weniger Insekten bedeutet generell auch gleichzeitig weniger Vögel."
Quelle: SR, 17.08.16
http://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/wespen_rueckgang_wetter10…
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