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Wiesenvögeln stark gefährdet in Deutschland und in den Niederlanden

Monitoring-Daten der im Grünland brütenden Watvogelarten Austernfischer Haematopus ostralegus, Kiebitze Vanellus vanellus, Alpenstrandläufer Calidris alpina, Kampfläufer Philomachus pugnax, Bekassine Gallinago gallinago, Uferschnepfe Limosa limosa, Grosser Brachvogel Numenius arquata und Rotschenkel Tringa totanus zeigen erhebliche Bestandsveränderungen in den letzten Jahrzehnten. Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland und in anderen Ländern gehen die Bestände fast aller Arten zurück.

Dramatischer Rückgang von Wiesenvögeln in Luxemburg 1996-2007

Die Vorkommen von Wiesenpieper Anthus pratensis, Schafstelze Motacilla flava und Braunkehlchen Saxicola rubetra wurden in der Brutperiode 2007 in drei Grünlandgebieten Luxemburgs kartiert. Die Resultate wurden mit denen der Kartierung von 1996 in denselben Gebieten nach gleicher Methode verglichen. Die Arealverluste des Wiesenpiepers bezifferten sich in den elf Jahren auf 69%, die der Schafstelze auf 71% und die des Braunkehlchens gar auf 86%. Dieser Rückgang wird von den Beobachtern auf die Intensivierung der Landwirtschaft und den dadurch bedingten Lebensraumverlust zurückgeführt.

Gefährdete und geschützte Vögel im Kanton Aargau

Vom Aussterben bedroht: Bekassine Gallinago gallinago, Grosser Brachvogel Numenius arquata, Raubwürger Lanius excubitor, Rebhuhn Perdix perdix, Rotkopfwürger Lanius senator, Steinkauz Athene noctua, Wachtelkönig Crex crex. Stark gefährdet: Auerhuhn Tetrao urogallus, Bienenfresser Merops apiaster, Flussuferläufer Actitis hypoleucos, Kiebitz Vanellus vanellus, Knäkente Anas querquedula, Kolbenente Netta rufina, Lachmöwe Larus ridibundus, Schnatterente Anas strepera, Schwarzkehlchen Saxicola rubicola, Wiedehopf Upupa epops, Ziegenmelker Caprimulgus europaeus, Zwergdommel Ixobrychus minutus, Zwergsumpfhuhn Porzana pusilla.

Umstellung auf ökologischen Anbau fördert die Siedlungsdichte der Feldlerche

In einem interdisziplinären Forschungsvorhaben der Universität Kiel wurde untersucht, wie sich die Umstellung eines Landwirtschaftbetriebes auf ökologischen Anbau auf die Entwicklung der Brutvögelbestände auswirkt. Die auf Hof Ritzerau in Schleswig-Holstein ermittelten Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Umstellung vor allem die Siedlungsdichte der Feldlerche Alauda arvensis fördert.

Feldlerche bald weg?

Die Bestände von Neun­töter Lanius collurio und Feld­lerche Alauda arvensis nehmen deutsch­land­weit ab. Dies ist auch im Sauer­land fest­zu­stellen, wie die Orni­tho­lo­gi­sche Arbeits­ge­mein­schaft des "Ver­eins für Natur-und Vogel­schutz im HSK" (VNV) mitteilt. Die ehren­amt­li­chen Vogel­kundler nehmen alljähr­lich mehr als 50 Vogel­arten HSK-weit unter die Lupe, und stellten ihr Ergebnis beim Jahres­treffen im Kloster Bredelar vor. Knapp 25 Orni­tho­logen disku­tierten dort die Ergeb­nisse ihrer Bestands­auf­nahmen der Brut­saison 2008. Zu den Vögeln, die in der Agrarlandschaft leben, gab es schlechte Nachrichten. War die Feldlerche vor wenigen Jahrzehnten überall in der Feldflur zu hören, gingen die Bestände seitdem drastisch zurück. Auf vielen Acker- und Wiesenflächen des mittleren Sauerlandes, beispielsweise im Stadtgebiet Meschede, ist sie bereits ausgestorben.

Absatz an Insektizide in Deutschland für das Jahr 2005

Hersteller und Vertreiber von Pflanzenschutzmitteln sind gemäss Paragraph 19 des Pflanzenschutzgesetzes verpflichtet dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) jährlich die Mengen der Pflanzenschutzmittel und darin enthaltenen Wirkstoffe zu melden, die im Inland abgegeben oder ausgeführt wurden. Nachfolgend eine Übersicht (einiger Insektizide) für das Jahr 2005. Imidacloprid gehört zu den meist verwendeten Insektizide in Deutschland. Die Substanz ist sehr giftig für Bienen, wird nur langsam im Boden abgebaut und kann relativ leicht durchsickern ins Grundwasser. Auch die für Bienen sehr giftige neonicotinoide Insektizide Clothianidin und Thiamethoxam haben ein ähnliches sehr ungünstiges Umweltprofil.

Kommt der stumme Frühling?

Mitte der sechziger Jahre erschien in Deutschland das Buch "Der stumme Frühling" der amerikanischen Biologin Rachel Carson. Darin entwickelt die Autorin die Vision vogelfreier und deshalb stummer Landschaften. Zumindest für die Felder und Wiesen Mitteleuropas dürfte dieses Szenario in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden; denn seit dreißig Jahren verschwinden die Feldvögel kontinuierlich aus unseren Kulturlandschaften. Der BUND schreibt den extremen Bestandsrückgang einer neuen Stoffgruppe von Pestiziden, den Neonikotionoiden, zu. Sie töten in einer bisher unbekannten Intensität alle Insekten, die auf den besprühten Ackerflächen leben. Die dort lebenden Vogelarten finden nun keine Nahrung mehr; sie verlassen und meiden dann diese Lebensräume.

Landwirtschaft vertreibt zahlreiche nützliche Insekten

Die Umwandlung tropischer Regenwälder in intensiv bewirtschaftete Agrarflächen verursacht nach Angaben von Wissenschaftlern dramatische Veränderungen in den Nahrungsketten der Ökosysteme. Damit sei auch das Vorkommen nützlicher Insekten bedroht, die mit der Bestäubung von Kulturpflanzen und der Schädlingsbekämpfung wichtige biologische Leistungen für die Landwirtschaft erbrächten, erklärten die beteiligten Forscher aus Göttingen und Oxford.