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Insektizide: Niedriger IQ nach pränataler Exposition

Chapel Hill/New York City/Berkeley - Insektizide aus der Gruppe der Organophosphate können möglicherweise die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen. In Environmental Health Perspectives (EHP) bringen gleich mehrere Gruppen die pränatale Exposition mit einer verminderten Intelligenz von Kindern im Grundschulalter in Verbindung.
Organophosphate töten Insekten durch die Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase. Sie unterbrechen die Signalübertragung zwischen Nervenzellen beziehungsweise zwischen Nerven- und Muskelzellen. Es handelt sich folglich um Nervengifte, die auch für den Menschen nicht unbedenklich sind.

Bienensterben auf Mallorca

In einigen Gebieten der Insel ist die Bienenpopulation drastisch zurückgegangen. Es seien bis zu 60 Prozent, sagte Pep Matas Rubí, Chef des Imkerverbandes am Donnerstag (28.4.). Das liege hauptsächlich an der Verwendung von Insektiziden. Besonders im Inselinnern sterben die Bienen laut Matas Rubí in sehr großer Zahl. In der Serra Tramuntana betrage die Quote dagegen lediglich zwischen 10 und 15 Prozent.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft unterstützt Imker-Protest vor BAYER-Aktionärsversammlung

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unterstützt die Imker, die am 29.04.2011 in Köln vor der Aktionärsversammlung des Chemie- und Gentechnikkonzerns BAYER AG gegen dessen Geschäftspolitik demonstrierten. Bernd Schmitz, stellvertretender AbL-Bundesvorsitzender, sagte vor den Kölner Messehallen: „Der BAYER-Konzern ist für die Auswirkungen seiner Produkte in der Umwelt entscheidend verantwortlich. Das gilt sowohl für solche Pflanzenschutzmittel, die als bienenschädlich einzustufen sind, als auch für gentechnisch verändertes Saatgut des BAYER-Konzerns. Dieses gefährdet die Reinheit des Honigs und damit die Marktchancen der Imker. Wir unterstützen daher den Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund (DBIB) dabei, mit seiner Demonstration heute den BAYER-Aktionären diese Verantwortung deutlich zu machen.“

Regionale Fälle von Bienensterben in Österreich könnten im Zusammenhang mit dem Maisanbau stehen

Wie die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Freitag (29.04.2011) in einer Aussendung mitteilte, könnten regionale Fälle von Bienensterben im Zusammenhang mit dem Maisanbau stehen. Auffallend sei, dass die eintreffenden Schadensmeldungen aus denselben Regionen stammen, die bereits in den Vorjahren betroffen waren. Wie die bisher verfügbaren Daten im Zuge der Erhebungen zeigten, könne "zumindest teilweise ein Zusammenhang zwischen Bienenschäden und insektizidgebeiztem Saatgut nicht ausgeschlossen werden", so die AGES. Bis 26. April wurden wurden Bienenschäden aus drei Bundesländern - Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark - gemeldet.

Die Erhaltungssituation fast aller am Boden brütenden Agrarvogelarten hat sich weiter verschlechtert

Heute (20.04.2011) wurde der Bericht „Vögel in Deutschland 2010“ veröffentlicht, der gemeinsam vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) und der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten erarbeitet wurde. Torsten Langgemach, Geschäftsführer der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten: „Die Erhaltungssituation fast aller am Boden brütenden Agrarvogelarten, wie Rebhuhn Perdix perdix, Kiebitz Vanellus vanellus und Feldlerche Alauda arvensis, hat sich gegenüber den Vorjahren weiter verschlechtert.“

Bienen dringend gesucht

77 Millionen Mandelbäume warten in Kalifornien darauf bestäubt zu werden. Dazu brauchen die Farmer gut 1,5 Millionen Bienenvölker. "Das sind drei Viertel aller Bienen in den USA", rechnet Imker John Miller vor. "Praktisch jeder Bienenstock, der sich transportieren lässt, wird im Frühjahr hierher gebracht." Es herrscht ein dramatischer Mangel an Majas fleißigen Schwestern. Ganze Völker verschwinden. Im Verdacht stehen neuartige Pflanzenschutzmittel - so genannte "Neonikotinoide" - ebenso wie Krankheiten und die aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe, ein winziges Spinnentier, das die Bienen und ihre Brut regelrecht aussaugt.

Pestizide beeinträchtigen die Biodiversität in der Agrarlandschaft erheblich

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ist hauptverantwortlich für den Rückgang der Artenvielfalt (Beilage). Landwirte, die auf ihren Feldern giftige Pflanzenschutzmittel versprühen, verursachen damit einen deutlichen Artenschwund auf den Ackerböden und deren Umgebung. Das ist das Ergebnis einer Studie von Agrarwissenschaftlern der Universität Göttingen in acht west- und osteuropäischen Ländern. So lebten auf einem ökologisch bewirtschafteten Acker rund 1.000 verschiedene Arten, auf einem mit Pestiziden behandelten nur noch etwa halb so viele, sagte der Agrarökologe Teja Tscharntke. Für die Studie wurden 150 Weizenfelder in Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Irland, Spanien, Polen, Estland und Frankreich untersucht.