Deutsch

Deutsch

Haubenlerche wird immer seltener in Hessen

Kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde den Deutschen die Haubenlerche Galerida cristata als Ruinen- und Trümmervogel vertraut. Dennoch ist ihre Zahl in den Nachkriegsjahren nicht gewachsen. Die Jungvögel benötigen animalische Kost, wozu vor allem Regenwürmer, Käfer, Fliegen, kleine Schmetterlinge und Raupen zählen. Vor diesem Hintergrund ist ein unzureichendes Insektenangebot während der Brutzeit, bedingt durch den langjährigen Einsatz von Insektiziden, ein wesentlicher Beitrag für den dramatischen Rückgang der Vogelart. Die Haubenlerche war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Hessen weit verbreitet, ist mittlerweile aber sehr selten geworden. Aktuell wird ihr Bestand, der sich nur noch auf die Landkreise Groß-Gerau und Bergstraße erstreckt, auf 40 bis 70 Brutpaare geschätzt.

Die Rote Liste der Brutvögel Luxemburgs - 2009

Rote Listen sollen vor allem die Arten hervorheben, deren Bestände gefährdet oder vom Erlöschen bedroht sind. Die Rote Liste der Brutvögel Luxemburgs wird alle fünf Jahre überprüft. Anhand der aktuellsten Bestandsentwicklungen und unter Berücksichtigung besonderer Risikofaktoren wurden die einzelnen Arten 2009 nach einem von der International Union for Conservation of Nature vorgegebenen Kriterienschema neu bewertet. Die Rote Liste der Vögel Luxemburgs 2009 wurde von der Centrale ornithologique Luxembourg in enger Zusammenarbeit mit Artspezialisten der feldornithologischen Arbeitsgruppe der LNVL (Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga) erstellt.

Der Gartenrotschwanz ist stark gefährdet in Nordrhein-Westfalen

Man braucht schon etwas Glück, um heute dem schönen Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus zu begegnen. Denn in vielen Gebieten ist er selten geworden. Besonders in der westlichen Hälfte Deutschlands ist er aus vielen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Sein Rückgang in Deutschland setzte etwa in den 1950er Jahren ein und hat sich vielerorts bis heute fortgesetzt. Der Bestand in Deutschland beträgt nach den letzten Auswertungen von 2005 etwa 110.000 bis 160.000 Brutpaare. Um 1980 wurde er noch auf 450.000 Paare geschätzt und lag somit drei- bis viermal so hoch. Zwar konnte sich der Bestand im Nordosten inzwischen stabilisieren und lokal auch erholen. In anderen Regionen hingegen gilt der Gartenrotschwanz als gefährdet. In der aktuellen Roten Liste Nordrhein-Westfalens musste er gegenüber 1997 in die Kategorie „stark gefährdet“ hoch gestuft werden. Hier leben nur noch rund 4.000 Brutpaare.

Die Bestände des Braunkehlchen sind in der Schweiz seit 1989 um fast die Hälfte zurückgegangen

Die Bestände des Braunkehlchen Saxicola rubetra sind in der Schweiz seit 1989 um fast die Hälfte zurückgegangen. Das einst grossflächig besiedelte Mittelland und die Tallagen in den Voralpen und im Jura sind inzwischen grösstenteils geräumt. Aber auch in mittleren und hohen Lagen sind die Bestände rückläufig.

Rückgang der Uferschwalbe in Brandenburg von fast 65 Prozent seit 1995

Uferschwalben Riparia riparia zählt die Rote Liste Brandenburgs mittlerweile zu den stark gefährdeten Vogelarten. Konnten 1995 noch 15 000 bis 20 000 Brutpaare erfasst werden, gingen EU-Naturschutz-Experten rund zehn Jahre später davon aus, dass nur noch 5000 bis 7000 Pärchen in Brandenburg brüten. Ein Rückgang von fast 65 Prozent.

Bestandszusammenbruch des Baumpiepers {Anthus trivialis) an der Unteren Traun, Oberösterreich

Nach einem anhaltenden Bestandsrückgang verschwand der Baumpieper {Anthus trivialis) Mitte der 90iger Jahre als Brutvogel aus einer Fläche von 200 km2 in den niederen Lagen des oberösterreichischen Alpenvorlands. Gleichzeitig scheinen Vorkommen dieser Art in höheren Lagen in ihrem Bestand stabil.

Drastische Rückgänge bei Insekten fressenden Vögeln

Kanadische Wissenschaftler schlagen Alarm: In den letzten 20 Jahren haben die Bestände von häufigen Insekten fressenden Vogelarten in Kanada um bis zu 70% abgenommen. Die kanadischen Forscher haben insbesondere Rückgänge bei der auch in Europa vorkommenden Uferschwalbe Riparia riparia und dem Schornsteinsegler Chaetura pelagica, einem engen Verwandten unseres Mauerseglers Apus apus, festgestellt.

US Studie untersucht Populationsrückgang bei Hummeln

Hummeln sind für die Bestäubung vieler Pflanzenarten von entscheidender Bedeutung. In den Vereinigten Staaten gibt es etwa 50 Hummelarten. Eine neue Studie zeigt, dass vier davon ernsthaft gefährdet sind. Die nationale Studie mit Daten von etwa 73 000 historischen Aufzeichnungen und 16 000 aktuellen Sammlungen und Proben ergab, das das Vorkommen von vier dieser näher untersuchten Arten um bis zu 96 Prozent zurückgegangen ist und die geografische Verbreitung zwischen 23 und 87 Prozent abgenommen hat.

Durch die Pestizide findet der Gartenrotschwanz keine Nahrung mehr in unseren Gärten

Rostrote Brust, weiße Stirn und ein ziegelroter Schwanz - der Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus ist auffällig und nicht zu verwechseln. Zu sehen ist der Vogel des Jahres inzwischen nur noch selten. "Dieser starke Rückgang hat in den 50er Jahren begonnen", beklagt Christian Venne, der sich um den Vogel sorgt. Der 36-Jährige kennt sich aus, denn er ist Diplom-Biologe und arbeitet bei der Biologischen Station Senne. "Davor war der Gartenrotschwanz einer der am häufigsten vorkommenden Gartenvögel", sagt er, "so wie heute die Amsel." Die Gründe für das Verschwinden des farbenprächtigen Vogels kennt er genau: "Zum einen hat sich die Landwirtschaft bei uns sehr verändert", erzählt Christian Venne, "früher haben die Gartenrotschwänze häufig an den Höfen gelebt. Heute ist die Landwirtschaft viel intensiver, es gibt hauptsächlich Mastbetriebe." "Die gefallen dem Vogel natürlich nicht", ergänzt Bernd Jellinghaus, der Sprecher der Ornithologie im Naturschutzbund (Nabu) Nordrhein-Westfalen. "Denn dort werden immer mehr Pestizide verwendet."

Die Großtrappe in Deutschland

Großtrappen Otis tarda gehören mit einer Körpermasse der Männchen von 8-18 kg zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Erde. Sie sind kraftvolle und ausdauernde Flieger, die trotz ihres beachtlichen Gewichtes zügig vom Boden abheben können. Großtrappen besiedeln in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet weiträumige, wenig zerschnittene, störungsarme Landschaften. Um 1800 lebte die Großtrappe in großen Beständen in vielen weiträumig landwirtschaftlich genutzten Gebieten Europas. Die erste Zählung der Großtrappen Deutschlands ergab 1939/40 in den heutigen Grenzen einen Bestand von 4100 Exemplaren. Sie lebten mit Ausnahmen einiger Tiere in Niedersachsen und Thüringen vor allem in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg/ Vorpommern und Sachsen. Im Jahr 1935 gab es noch einen Brutnachweis in Baden-Württemberg. Ab 1949 fehlt die Art im Thüringer Becken.