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Rote Liste der Brutvögel Deutschlands - Kategorie V – Vorwarnliste

Baumpieper Anthus trivialis; Blaukehlchen Luscinia svecica; Bluthänfling Carduelis cannabina; Feldsperling Passer montanus; Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus; Feldschwirl Locustella naevia; Haussperling Passer domesticus; Heidelerche Lullula arborea; Kleinspecht Dendrocopos minor; Kuckuck Cuculus canorus; Mehlschwalbe Delichon urbicum; Pirol Oriolus oriolus; Rauchschwalbe Hirundo rustica; Rotschenkel Tringa totanus; Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus; Schwarzkehlchen Saxicola rubicola; Teichhuhn Gallinula chloropus; Waldschnepfe Scolopax rusticola; Wasserralle Rallus aquaticus; Wespenbussard Pernis apivorus; Wiesenpieper Anthus pratensis.

Rote Liste der Brutvögel Deutschlands - Kategorie 3 – gefährdet

Baumfalke Falco subbuteo; Braunkehlchen Saxicola rubetra; Feldlerche Alauda arvensis; Fischadler Pandion haliaetus; Grauammer Emberiza calandra; Miliaria calandra; Halsbandschnäpper Ficedula albicollis; Krickente Anas crecca; Löffelente Anas clypeata; Ortolan Emberiza hortulana; Spießente Anas acuta; Turteltaube Streptopelia turtur; Weißstorch Ciconia ciconia; Ziegenmelker Caprimulgus europaeus; Zitronenzeisig Carduelis citrinella.

Rote Liste der Brutvögel Deutschlands - Kategorie 2 - stark gefährdet

Birkhuhn Tetrao tetrix; Brandseeschwalbe Sterna sandvicensis, Syn.:Thalasseus sandvicensis; Dreizehenspecht Picoides tridactylus; Flussseeschwalbe Sterna hirundo; Flussuferläufer Actitis hypoleucos; Haselhuhn Tetrastes bonasia, Synonym: Bonasa bonasia; Gänsesäger Mergus merganser; Grauspecht Picus canus; Kiebitz Vanellus vanellus; Knäkente Anas querquedula; Kornweihe Circus cyaneus; Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea; Raubwürger Lanius excubitor; Rebhuhn Perdix perdix; Rohrdommel Botaurus stellaris; Steinadler Aquila chrysaetos; Steinkauz Athene noctua; Steinwälzer Arenaria interpres; Wachtelkönig Crex crex; Wendehals Jynx torquilla; Weißrückenspecht Dendrocopos leucotos; Wiedehopf Upupa epops; Wiesenweihe Circus pygargus; Zaunammer Emberiza cirlus.

Rote Liste der Brutvögel Deutschlands - Kategorie 1 - vom Aussterben bedroht

Alpenstrandläufer Calidris alpina; Auerhuhn Tetrao urogallus; Bekassine Gallinago gallinago; Brachpieper Anthus campestris; Bruchwasserläufer Tringa glareola; Goldregenpfeifer Pluvialis apricaria; Großer Brachvogel Numenius arquata; Großtrappe Otis tarda; Haubenlerche Galerida cristata; Kampfläufer Philomachus pugnax; Kleines Sumpfhuhn Porzana parva; Lachseeschwalbe Gelochelidon nilotica; Moorente Aythya nyroca; Nachtreiher Nycticorax nycticorax; Ohrentaucher Podiceps auritus; Raubseeschwalbe Hydroprogne caspia, Syn.: Sterna caspia; Rotkopfwürger Lanius senator; Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula; Schreiadler Aquila pomarina; Seeregenpfeifer Charadrius alexandrinus; Seggenrohrsänger Acrocephalus paludicola; Steinrötel Monticola saxatilis; Steinschmätzer Oenanthe oenanthe; Sumpfohreule Asio flammeus; Trauerseeschwalbe Chlidonias niger; Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana; Uferschnepfe Limosa limosa; Zippammer Emberiza cia; Zwergdommel Ixobrychus minutus; Zwergseeschwalbe Sterna albifrons.

Steinkauz - In ganz Oberösterreich sind derzeit nur mehr um die 20 Brutpaare bekannt

Der relativ langbeinige Steinkauz Athene noctua ist als Bodenjäger auf kurzrasige Vegetation, zum Beispiel Viehweiden oder Mähwiesen, angewiesen. Hier versucht er trippelnd und laufend Insekten und Mäuse zu erhaschen. Auch Regenwürmer und Kleinvögel stehen auf seinem Speiseplan. Bei höherer Vegetation hält die kleine Eule, auf Pfosten oder Zaunpfählen sitzend, Ausschau nach seiner Beute. Noch vor etwa 100 Jahren war der Steinkauz in den Gunstlagen Oberösterreichs wie dem Donautal und dem Alpenvorland ein häufiger Brutvogel. Heute ist sein Bestand auf klägliche Restvorkommen in der Riedmark, im Marchland und im Eferdinger Becken geschrumpft. In ganz Oberösterreich sind derzeit nur mehr um die 20 Brutpaare bekannt.

Bestands­rückgang der Waldameisen in Mitteleuropa in den letzten 40 Jahren: etwa 50%

In Mitteleuropa kommen ca. 100 ver­schiedene Ameisenarten vor; einige Ar­ten finden wir ausschließlich in Waldre­gionen - die in den auffälligen Hügelne­stern lebenden Waldameisen. Der Bestands­rückgang, in den letzten 40 Jahren etwa 50%, hat vielfältige Ursachen: Beschädigungen der Nesthügel durch unvernünftige Wald­besucher, unvorsichtiges Holzrücken, Rodungen, Baumaßnahmen aller Art, Absammeln der Ameisenpuppen, Grund­wasserrückgang, Anwendung von Insek­tiziden, Einsatz staubförmiger Dünge­mittel im Wald während der Vegetations­zeit. Waldameisen und deren Brut sind eine wichtige Nahrungsquelle für verschiede­ne Waldbewohner: Kleinvögel, versch. Spechtarten und Waldhühner wie z.B. Auerhuhn Tetrao urogallus und Haselhuhn Tetrastes bonasia, de­ren Kücken während der ersten 4 Lebenswochen auf Ameisenpuppen und Amei­sen angewiesen sind.

Drastischer Rückgang der Zwergohreule in der Schweiz, in Österreich und in der Tschechoslowakei in den letzten 2 Jahrzehnten

In den letzten 2 Jahrzehnten wurde ein drastischer Rückgang der Zwergohreule Otus scops in der Schweiz, in Österreich und in der Tschechoslowakei beobachtet. Dies ist vor allem auf die Intensivierung der Landwirtschaft und den damit verbundenen Rückgang an großen Insekten, der Nahrungsgrundlage der Zwergohreule, zurückzuführen. Die Zwergohreule ernährt sich vorwiegend von Insekten, Spinnen, Regenwürmern und Asseln, daneben auch von Kleinvögeln, Laubfröschen und Mäusen. Sie ist vorwiegend Ansitzjäger, nimmt ihre Beute aber auch von Zweigen oder Blättern auf. Insekten verfolgt sie im Zickzackflug und zwingt sie zur Landung. Regenwürmer erbeutet sie zu Fuß und zieht sie aus dem Boden.

92,3% aller Bienen aus toten Bienenstöcken in Japan enthielten Spuren von Neo-Nikotinoiden

Das japanische Ministerium für Agrar- und Forstpolitik legte im April 2010 Daten offen, welche die systemischen Nervengifte als die Hauptursache für den Rückgang von Bienen und Bienenzucht festmacht: 92,3% aller Bienen aus toten Bienenstöcken enthielten Spuren von Neo-Nikotinoiden. Laut dem japanischen Ministerium gibt es noch nicht genügend Daten, um zu beweisen, dass Neonikotinoide die Hauptursache des Problems sind.

Intensive Grünflächenpflege in öffentlichen und privaten Anlagen führt zum Rückgang von Insekten

Der Einsatz von Insektiziden in Gärten, Grünanlagen und in der Landwirtschaft vergiftet Insekten und ihre Jäger - Vögel und Fledermäuse. Intensive Grünflächenpflege in öffentlichen und privaten Anlagen führt zum Rückgang von Insekten und damit zu schwindendem Nahrungsangebot für alle Insekten fressenden Tierarten. Eine englische Studie zeigt auf, dass Haussperlinge auch bei ausreichendem Angebot von geeigneten Brutplätzen eine zu geringe Reproduktionsrate aufweisen, weil die nötigen Insekten zur Jungenaufzucht fehlen – zwei von drei Jahresbruten verhungern, die Bestände sinken. Und in der Tat mangelt es Haussperlingen Passer domesticus in den heutigen Städten nicht nur eklatant an Brutplätzen, sondern auch an Insekten als Nestlingsnahrung, Samen tragenden Wildstauden und –gräsern als Nahrung für die Altvögel und an Sand- und Wasserflächen zur Gefiederpflege. Der Rückgang des einstigen Allerweltsvogels kann als Indikator für die Bestandsentwicklung anderer Stadt bewohnender Tierarten dienen.

Gartenvögel werden merklich weniger

Seit sieben Jahren lädt der Naturschutzbund, NABU, zusammen mit dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz, LBV, bundesweit zur Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ ein. 2011 wurde die Bevölkerung vom 7. bis 9. Mai zur Vogelzählung eingeladen. 43 000 Vogelfreunde aus ganz Deutschland haben sich daran beteiligt. Die Ergebnisse bestätigen den Eindruck, den viele aufmerksame Vogelfreunde schon länger gewonnen haben. Gartenvögel werden immer weniger. Der Haussperling Passer domesticus nimmt zwar trotz beständig rückläufiger Zahlen immer noch den Spitzenplatz ein unter den beobachteten Vogelarten, aber nur, weil eben auch die Zahlen der anderen Arten zurückgegangen sind, so zum Beispiel bei der Amsel Turdus merula.