Bienensterben im Maisfeld - Pestizid Clothianidin darf wieder angewendet werden
Bienenzüchter und Naturfreunde schlagen Alarm. Für eine begrenzte Zeit darf auf deutschen Äckern wieder das berüchtigte Bienengift Clothianidin ausgebracht werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat von Mitte März bis Mitte Juli eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Das Gift soll den Drahtwurm beseitigen, der Mais schädigt.
Ein BVL-Sprecher bestätigt das "hohe Giftpotential" des Wirkstoffes. Aber man habe sorgfältig abgewogen zwischen Nutzen und Schaden. Schließlich sei nur ein halbes Prozent der gesamten Mais-Anbaufläche betroffen. Die Ausnahmen gelten für Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Schleswig-Holstein, und es gelten eine Reihe von Auflagen. Jeder Landwirt muss einen Berechtigungsschein erwerben und einen starken Befall durch Drahtwürmer nachweisen. Das Granulat muss in den Boden eingebracht werden. Sämtliche Imker im Umkreis von 60 Metern werden gewarnt, sie sollen ihre Bienenvölker beobachten.