Zur heutigen Vorstellung der Roten Liste gefährdeter Biotope durch Umweltministerin Hendricks erklärt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutz: Der Bericht ist ein Desaster für die Bundesregierung. Wenn Weiden und Wiesen in ihrem ökologischen Gleichgewicht derart bedroht sind, wirft das auch ein schlechtes Licht auf die Umweltministerin. Dass fast zwei Drittel der Lebensräume in Gefahr sind, hat weitreichende Folgen für die Artenvielfalt. Drei von vier hier heimischen Vögeln sind gefährdet. 35 Prozent der Ackerwildkräuter und 39 Wildbienenarten sind ausgestorben. 40 Prozent der Tagfalter sind vom Aussterben bedroht.
Die Bundesregierung scheitert selbst an ihren eigenen Zielen. Schon vor 10 Jahren im November 2007 wurde unter dem damaligen Umweltminister Gabriel die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen – die Probleme sind allemal bekannt und erforscht, die Lösungen liegen vielfach auf dem Tisch. Doch von einem konsequenten Schutz der Artenvielfalt sind wir noch weit entfernt.
Umweltministerin Hendricks tat sich immer wieder durch blumige Ankündigungen hervor. Doch wenn es um die harte Auseinandersetzung ging, lies sie sich von Landwirtschaftsminister Schmidt über den Tisch ziehen. Dabei ist die industrielle Landwirtschaft die größte Bedrohung für die Artenvielfalt und die Offenlandschaften. Die stetige Intensivierung der Agrarwirtschaft muss ein Ende haben.
Wir brauchen weniger Pestizide auf die Felder, ein Verbot von Glyphosat in Europa, eine strenge Düngegesetzgebung, und einen Stopp des Flächenfraß – diese Initiativen fehlen in Frau Hendriks Bilanz.
Quelle: gruene-bundestag.de
http://www.bundesumweltportal.de/berlin/6-berlin/bilanz-hendricks-verlo…
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