Noch weniger Vögel in der Agrarlandschaft von Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommerns offener Landschaft gibt es immer weniger Vögel. Darauf hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) nach der diesjährigen Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ hingewiesen. „Während sich bei den Vögeln unserer Dörfer und Städte über die Jahre Zu- und Abnahmen die Waage halten, gibt es auf den Wiesen und Feldern fast nur Verlierer“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Stefan Schwill am Donnerstag in Schwerin. In den vergangenen zehn Jahren seien die Bestände typischer Vogelarten der Agrarlandschaft wie Goldammer (Emberiza citrinella), Bluthänfling (Carduelis cannabina) und Wiesenpieper (Anthus pratensis) dramatisch eingebrochen. Der Bestand an Feldlerchen (Alauda arvensis) sei von 2011 bis 2016 um fast zwei Drittel zurückgegangen. Die beiden im Nordosten vorkommenden Schwalbenarten wiesen im gleichen Zeitraum Rückgänge um 20 Prozent (Mehlschwalbe (Delichon urbicum)) und 24 Prozent (Rauchschwalbe (Hirundo rustica)) auf.

Ursache sei die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft. Schwill beklagte eine Verarmung der Fruchtfolge, einen umfangreichen Maisanbau und einen immer stärkeren Einsatz synthetischer Düngemittel und Pestizide. Das führe zu immer weniger Wildkräutern auf den Wiesen und Feldern, was wiederum zum Fehlen von Insekten führe. „Damit fehlt gerade für die Aufzucht von Jungvögeln die entscheidende Nahrungsgrundlage“, sagte Schwill.

Quelle: Ostsee Zeitung, 01.06.17
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