Irgendwann wird in Thüringen keine Feldlerche mehr singen

Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn haben es schwer in Thüringen. In vielen Regionen seien sie auf dem Rückzug oder bereits verschwunden, sagt der Vogelexperte des Nabu Thüringen, Klaus Lieder. Hauptgründe seien schwindende Nahrungsangebote und Möglichkeiten zum Verstecken – bedingt durch die intensive Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden. Landwirte würden gern mehr Rückzugsmöglichkeiten durch Brachflächen oder Randstreifen schaffen, doch die bürokratischen Hürden seien zu hoch, hält Stefan Blöttner vom Thüringer Bauernverband gegen. Besonders dramatisch sieht es nach Darstellung der Naturschutzorganisation Nabu für die Feldlerche aus, die in Thüringen einst recht häufig vorkam. In den vergangenen 20 Jahren habe sich die Zahl der Brutpaare auf derzeit maximal rund 100 000 halbiert. "Und seit etwa 15 Jahren beobachten wir einen immer deutlicheren Rückgang. Irgendwann wird in Thüringen keine Feldlerche mehr singen", prophezeit Lieder. Während im Jahr 1970 etwa 1400 Kiebitz-Brutpaare registriert wurden, gebe es heute nur noch maximal 100. Und das Rebhuhn sei nur noch vereinzelt im Thüringer Becken und im Altenburger Land zu finden. "Allein im Bezirk Gera wurden 1983 noch bis zu 171 Brutpaare erfasst. Heute kommt das Rebhuhn in dieser Region nicht mehr vor."
Quelle: Thüringer Allgemeine, 01.11.16
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Zah…