Dem Insektensterben auf der Spur

Seit Jahresbeginn läuft im Freilichtmuseum Lindlar eine ganz besondere Zählaktion. Insektenspezialist Dr. Martin Sorg erfasst an zwei Stationen die fliegenden Insekten und vergleicht sie mit einer Untersuchung, die er vor zehn Jahren an genau den gleichen Standorten durchgeführt hat. Gestern zog er eine Zwischenbilanz und stellte eine Prognose auf. Und die ist ernüchternd: Rund 40 Prozent weniger Hummeln, Bienen, Mücken und weitere Insekten als vor zehn Jahren landeten in dem mit Alkohol gefüllten Behälter an der Spitze des Fangnetzes. Damit stehe das Freilichtmuseum aber gut da, so der Fachmann. Selbst in großen Naturschutzgebieten des Landes liege der Rückgang bei 80 Prozent. Das liege vor allem daran, dass es im Freilichtmuseum ganz besondere Bedingungen gebe. So würden bei der Bewirtschaftung der Flächen keine Pestizide eingesetzt und auch keine schweren Maschinen, sondern Landwirtschaft wie vor 100 Jahren betrieben. Also extensive Landwirtschaft, dazu gebe es Bauerngärten, die etwa für im Boden lebende Wildbienen gute Voraussetzungen böten.
Quelle: Kölnische Rundschau, 14.09.16
http://www.rundschau-online.de/24744802