Deutlich weniger Amphibien wandern zu den Laichplätzen - Pestizide bedrohen die Tierbestände

Wolfgang Friedel wundert sich. "So ein Jahr wie dieses habe ich noch nicht erlebt", sagt der Hammelburger. Mit seiner Frau Marion betreut Friedel für Tierschutzbund und Bund Naturschutz (BN) schon seit Jahrzehnten die Amphibienwanderstrecke vom Hammelberg in die Fischteiche. Dabei kreuzen die Tiere die viel befahrene KG 12 zwischen Hammelburg und Elfershausen. Nach seinen Aufzeichnungen sind dieses Jahr nur etwa ein Drittel der Kröten zu den Laichplätzen gewandert. Große Sorge bereiten den Naturschützern neue Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des Gifteinsatzes in der konventionellen Landwirtschaft und im Gartenbereich. Eine aktuelle Studie der Universität Koblenz-Landau zeigt, dass schon der Einsatz der empfohlenen Menge an Fungiziden, Herbiziden und Insektiziden bei Grasfröschen zu einer Sterblichkeitsrate von bis zu 100 Prozent führt.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Frösche die tödlichen Pestizide direkt über die Haut aufnehmen. Laut Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) stieg der Verbrauch von Glyphosat zur Unkrautvernichtung in zehn Jahren von 1000 auf 5000 Tonnen.
Nicht zuletzt deswegen setzt sich der BN für ökologische Landwirtschaft und Naturgärten ohne Chemie ein.

Quelle: Main Post, im April 2014
http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Viele-Helfer-aber-weniger…