Zum Schutz der bedrohten Bienenvölker müssten nach Überzeugung des Naturschutzbundes Thüringen größere Gebiete im Freistaat pestizidfrei sein

Nötig seien zumindest zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen und der Naturräume für die Artenvielfalt, forderten der stellvertretende Nabu-Landeschef Rainer Hanke und die Thüringer Imkerverbände am Dienstag (12.02.2013) in Weimar. Vor allem Umweltgifte und Pflanzenschutzmittel dezimierten die wichtigen Insekten, erklärte Hanke. Dies habe gravierende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. So gehe die Zahl der bestäubten Blütenpflanzen seit Jahrzehnten zurück. "Die Insekten bilden die Grundlage der Nahrungsmittelpyramide", betonte Mike Wünscher vom Landesverband der Buckfastimker Thüringen und Sachsen-Anhalt. Inzwischen sei es normal, wenn 10 bis 20 Prozent einer Bienenpopulation den Winter nicht überlebten. Vor 30 Jahren hätte die Sterblichkeit noch bei unter 2 Prozent gelegen, fügte er hinzu. Unterstützung bekamen die Bienenfreunde von der Grünen-Fraktion und der Linkspartei im Landtag. Laut einer EU-Richtlinie müssen derzeit sieben Prozent der landwirtschaftlichen Betriebsflächen für die sogenannte Biodiversität (Artenreichtum, biologische Vielfalt) reserviert werden. Nach Angaben der Thüringer Imkerverbände werden in Thüringen etwa 18.700 Bienenvölker von rund 2350 Imkern betreut. Damit kommt nur etwa ein Volk auf jeden Quadratkilometer des Freistaats. Für eine angemessene Bestäubung werde aber eine vierfache Population benötigt.

Quelle:Thüringer Allgemeine, 12.02.2013
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Thu…