Der Igel stirbt in Großbritannien aus - Auch die Bestände an Singvögeln, Schmetterlingen und Säugern schrumpfen dramatisch

Die meisten Tierarten auf den Britischen Inseln sehen sich einem anhaltend dramatischen Rückgang ausgesetzt, und der Bestand etwa jeder dritten Spezies hat sich in den letzten 50 Jahren halbiert. Das ist das Fazit einer beispiellosen Studie. Die aktuelle Botschaft zur Lage der Natur wurde von 25 Umweltgruppen erarbeitet. Sie beruht auch auf jahrelangen Zählungen von Millionen Freiwilliger im Lande und zeigt: Egal ob im Wald oder auf Wiesen, in Bächen, Flüssen oder Meer - viele Säuger und Amphibien, Vögel, Fische und Insekten stecken in Schwierigkeiten. Auf und über landwirtschaftlich genutzten Flächen - sie machen drei Viertel im Königreich aus - ist der Vogelbestand seit 1970 um die Hälfte, die Zahl der Schmetterlinge um ein Drittel gesunken. Eine ähnliche Tendenz bei Sommerlerchen. Besonders dramatisch ist die Lage bei einem kleinen Säugetier. Der »Guardian«: »Der Igel verschwindet heute ebenso rasch wie der Tiger.« Doch während große und exotische bestandsgefährdete Tiere wie Tiger und Pandabären nach Ansicht des Ökologen Hugh Warwick »heute vom Status als Hollywood-Berühmtheiten in bestimmtem Maße« profitierten und Aufmerksamkeit auf sich zögen, vollzieht sich der Rückgang anderer Spezies oft unbemerkt - und alarmierend rasch.

Quelle: Neues Deutschland, 30.05.2013
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