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Sämtliche Amphibien- und Kriechtierarten in Mecklenburg-Vorpommern sind gefährdet

Sämtliche Amphibien- und Kriechtierarten in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben der Grünen gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Zu den Amphibien zählen Frösche, Kröten und Salamander, zu den Reptilien Eidechsen, Schlangen und Schildkröten. Die Grünen im Land forderten am Donnerstag vor dem Internationalen Tags des Artenschutzes am 3. März, mehr für den Schutz der Arten zu tun und vor allem den Einsatz von Pestiziden drastisch zu verringern. Auch die Hälfte aller Pflanzen- und Säugetierarten ist nach Angaben der Grünen gefährdet. Es gebe besorgniserregend wenige Insekten.

Nutzinsekten werden durch nicht tödliche Dosen von Neonicotinoiden geschädigt

Wenn Laus, Raupe und Co den Ertrag gefährden, wird bekanntlich die chemische Keule geschwungen: Die weltweit am meisten verwendete Wirkstoffklasse bei den Insektiziden sind dabei die so genannten Neonicotinoide. In den letzten Jahren sind sie allerdings stark in die Kritik gerückt, da Studien schädliche Effekte auf Bienen nachgewiesen haben. Die Zulassungen der drei wichtigsten Neonicotinoide Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin wurden deshalb 2013 von der Europäischen Union für Pflanzen ausgesetzt, die attraktiv für Bienen sind.

Insekten: Ein Kahlschlag geht durchs Land

In weiten Teilen Deutschlands ist die Insektenpopulation um bis zu 80 Prozent eingebrochen. Vor allem Wildbienen, Hummeln, Schwedfliegen sowie den Tag- und Nachtfaltern drohe das schleichende Aus, mahnt Thomas Mitschke. „Allein die Rote Liste der Bienen umfasst 300 Arten.“ Der Vorsitzende des Naturschutzbundes Lüneburg ist Hummel-, Wespen- und Hornissenbeauftragter für Stadt und Landkreis Lüneburg.

Paraguay: Das Land, in dem Soja tötet

80 Prozent der Ackerfläche in Paraguay ist mit Soja bepflanzt. 1950 hatte Paraguay noch neun Millionen Hektar Waldfläche, 2004 waren es nur noch 1,3 Millionen Hektar. In der Grenzregion zu Brasilien wurde der Regenwald abgeholzt und durch Sojafelder ersetzt. Die Produktion von Soja zerstört den Boden und Pestizide kommen zum Einsatz. Das hat schwerwiegende Folgen auf die Umwelt sowie die Gesundheit der Menschen. Laut Wissenschaftlern erhöhen sich die Magenerkrankungen durch das Einatmen beim Pflanzen der Bohnen, nachdem diese schon behandelt worden seien.

Die Ersetzung von Druckreys Dosis-Zeit-Wirkungsgesetz durch den flexibleren Acceptable Daily Intake

In den 1950er Jahren vertrat die Farbstoffkommission der DFG unter der Leitung des Biochemikers Adolf Butenandt und des Pharmakologen Hermann Druckrey eine Politik der Risikovermeidung in Bezug auf Lebensmittelzusatzstoffe. Sie rekapitulierte damit einen Diskurs über „Gift in der Nahrung“ und eine zivilisationskritische Deutung eines inneren Zusammenhangs zwischen Fremdstoffen und Krebsentstehung, der bereits zu Beginn der 1930er Jahre ausformuliert worden war.

Rückgang der Biomasse an Insekten ist Ursache für den Singvögelschwund

Die Zahl der Singvögel im Vogtland geht zurück. Das sagt Michael Thoß, Naturschützer und Ornithologe aus Auerbach. Damit bestätigt er Aussagen, die die Teilnehmer der Vogelhaus-Aktion von "Freie Presse" gemacht haben. Sie haben beobachtet, dass weniger Gäste an die Futterstellen fliegen. Ursachen für den fehlenden Flugbetrieb hat der Ornithologe mehrere ausgemacht: "Grünfinken sind seit zwei Jahren von einer Pilzkrankheit, dem Gelben Kropf oder Gelben Knopf betroffen, an der viele Tiere sterben." Die Pilzerkrankung zerfrisst die Rachenschleimhaut.

Der Rückgang der Schildkröten ist in Süßgewässern besonders dramatisch

Schildkröten gab es schon vor den Dinosauriern, und die Schildkröten haben diese nicht nur überlebt, sondern über Jahrmillionen eine üppige Artenvielfalt herausgebildet. Sie haben bewiesen, dass sie extrem anpassungsfähig sind. Außer in der Antarktis ist diese Tiergattung auf jedem Kontinent und in nahezu allen Lebensräumen zu finden. Doch die Populationen sind höchst gefährdet, und der Rückgang natürlicher Bestände ist gerade in Süßgewässern wie Seen, Flüssen und Sümpfen dramatisch.

Sorge um Zugvögel und Amphibien

Auf zahlreiche Aktivitäten zugunsten des Natur- und Landschaftsschutzes blickte die BUND-Ortsgruppe Waldshut-Tiengen in ihrer Hauptversammlung zurück. Zuletzt wurden eine Pflanzaktion mit 32 Obstbäumen und zwei gut besuchte Schnittkurse veranstaltet. Auf dem Aarberg wurden eine Amphibien-Infotafel an einem Laichgewässer und ein Amphibienzaun aufgestellt und eine Zählung durchgeführt. Dabei wurde ein starker Rückgang bei den Amphibien festgestellt. Auch bei den Zugvögeln war ein starker Rückgang zu beobachten.

Bereits Spuren von Insektiziden machen Wespen geruchsblind

Biologen der Universität Regensburg untersuchten in einer Studie die Wirkung des Insektizids Imidacloprid auf parasitische Wespen, die andere Insekten parasitieren und so quasi als natürliche Schädlingsbekämpfer dienen. Sie fanden heraus, dass selbst geringste Mengen des Wirkstoffes die Wahrnehmung von chemischen Signalen bei den Insekten stören, so dass sie nicht mehr in der Lage sind, Paarungspartner und Wirte für die Eiablage zu finden.

Rot- und Gelbbauchunke, Laub- und Moorfrosch sind gefährdet

Gelbbauchunke und Wechselkröte sind in Niedersachsen vom Aussterben bedroht, gut die Hälfte der 19 Amphibienarten sowie fünf von sieben Reptilien sind gefährdet. Dieses verheerende Bild zeichnet die „Rote Liste“, die der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) jetzt veröffentlicht hat. Auch in und um Lüneburg beklagen Naturschützer einen zunehmenden Rückgang der Artenvielfalt. „Ich möchte wirklich nicht immer nur negative Nachrichten verbreiten“, sagt Thomas Mitschke vom Nabu Lüneburg.