Landwirtschaft vertreibt zahlreiche nützliche Insekten

Die Umwandlung tropischer Regenwälder in intensiv bewirtschaftete Agrarflächen verursacht nach Angaben von Wissenschaftlern dramatische Veränderungen in den Nahrungsketten der Ökosysteme. Damit sei auch das Vorkommen nützlicher Insekten bedroht, die mit der Bestäubung von Kulturpflanzen und der Schädlingsbekämpfung wichtige biologische Leistungen für die Landwirtschaft erbrächten, erklärten die beteiligten Forscher aus Göttingen und Oxford.

Die Wissenschaftler hatten in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt in Ecuador mehrere tausend Bienen- und Wespennester untersucht. Die Forschungen ergaben, dass in schattenlosen Landschaften wie beweidetem Grünland oder Reisanbauflächen der Bestand von Bienen und Wespen stark zurückgeht.

"Viele arme Bauern in Ecuador sind abhängig von den kostenlosen Dienstleistungen der Bienen und Wespen für Bestäubung und Schädlingskontrolle", sagte der Göttinger Agrarökologe Professor Teja Tscharntke. Die Vernichtung der Regenwälder und das Aussterben nützlicher Insekten bedrohe auch die landwirtschaftliche Produktion. Tscharntke forderte eine nachhaltige Landwirtschaft, die landwirtschaftliche Produktion und Naturschutz miteinander verknüpfe.

Quelle: 3sat.online, 12. Januar 2007
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/n…