Das Glühwürmchen wird seltener

Zwei Sorten Leuchtkäfer sind in der Schweiz verbreitet: Beim Grossen Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) leuchten nur die flügellosen Weibchen, beim Kleinen Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) glitzern auch die fliegenden Männchen. Das bezaubernde Leuchten ist allerdings nicht mehr sehr häufig zu beobachten: Auch die Leuchtkäfer sind vom allgemeinen Insektensterben betroffen. Um darauf hinzuweisen, hat Pro Natura sie zum Tier des Jahres 2019 ernannt.

Die Gründe für das Insektensterben sind vielseitig: Pestizide töten nicht nur Schädlinge, sondern auch Bienen, Schmetterlinge und Heuschrecken. Und in der begradigten, gepflügten und gemähten Landschaft wurden die Lebensräume vieler Insekten zerstört. Das gilt exemplarisch für die Leuchtkäfer. Sie benötigen auf kleinem Raum eine vielseitig bewachsene Umgebung mit sonnigen und schattigen Orten. Damit die heute oft isoliert lebenden Kolonien von Leuchtkäfern andere Artgenossen finden können, brauchen sie geschützte Verbindungswege: ­bewachsene Bachufer, unberührte Hecken, verwilderte Strassengräben. Auch solche Strukturen sind über die Jahre verschwunden. Neue Leuchtkäferkolonien gezielt anzusiedeln, ist hingegen ausgesprochen schwierig – daran scheitern sogar Experten.

Quelle: Berner Zeitung, 03.01.19
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