Igel werden zur bedrohten Art

Der Igel oder Erinaceus europaeus, wie Biologen die Tiere nennen, ist eine Allerweltsart. Jeder hat schon einmal so einen Insektenfresser beobachtet, etwa wenn dieser nachts durch einen Garten oder einen Park streift auf der Jagd nach Beute. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass so ein Igel pro Nacht Wegstrecken von bis zu drei Kilometern zurücklegt, bis er satt ist. Und zwar immer alleine, denn Igel sind ausgesprochene Einzelgänger. Nun taucht der Igel plötzlich auf der Roten Liste der Säugetiere auf und zwar auf der sogenannten Vorwarnstufe. Sie zeigt an, dass eine Art an einem so dramatischen Schwund leidet, dass sie womöglich in naher Zukunft als bedroht eingestuft werden muss. "Ausgerechnet der Igel", sagt Christian Magerl. Der Grünen-Politiker zählt nicht nur zu den dienstältesten Landtagsabgeordneten. Er ist einer der versiertesten Artenkenner im Freistaat. "Dass es jetzt dem Igel an den Kragen geht, ist wieder ein Beleg dafür, wie kaputt unsere Landschaften und unsere Natur in Bayern inzwischen sind."

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 21.12.17
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