Viele Igel sind unterernährt

460 Igel überwinterten im Vorjahr bei Gabriele Reisinger in St. Lorenz am Mondsee. Die pensionierte Volksschullehrerin und Vereinsvorsitzende der „Igelhilfe Österreich“ hat bei sich zuhause eine Station für die Stachelhäuter eingerichtet. Dort betreut sie Findlinge, die in der Natur keine Chance haben. Sie peppt sie auf, pflegt sie gesund, bringt sie sicher über den Winter, um sie im Frühjahr wieder in die Natur auszusetzen. 180 Boxen stehen in ihrer Garage zum Überwintern bereit, im Haus drei Zimmer. Bis zu 600 Futterschüsseln wäscht Reisinger in Hochphasen. Täglich. Und ehrenamtlich.

Dieses Jahr gibt es sehr viele unterernährte Igel, hat Reisinger beobachtet. Sie führt das auch auf das Insektensterben zurück, der Igel ernährt sich vorwiegend von diesen. Zudem wird sein Lebensraum immer knapper, zaunumgrenzte Gärten, picobello gepflegt, bieten ihm weder Platz noch Futter. „Geht es so weiter, haben wir in 15 Jahren keine Igel mehr“, befürchtet Reisinger. Er brauche die Gärten, „der Igel ist kein Waldtier“, stellt sie klar.

Wie viele Igel es in Salzburg gibt, und ob diese tatsächlich weniger werden, dazu fehlten die Daten, sagt Robert Lindner, Leiter der Wissenschaftlichen Sammlungen und des Biodiversitätszentrums am Haus der Natur: „Dass sich das Insektensterben auf die Igel auswirkt, ist aber ein logischer Schluss.“ In Salzburg gibt es zwei Igelarten: Weiß- (nur im Lungau) und Braunbrustigel.

Quelle: Salzburger Fenster, 06.11.17
http://www.salzburger-fenster.at/2017/11/06/alarm-viele-igel-sind-heuer…