"Ja, wo laufen sie denn?", hätte Loriot die Situation wohl humoristisch umschrieben. Doch zum Lachen ist die Suche nun wahrlich nicht. Denn obwohl der Frühling auch in Gütersloh Einzug gehalten hat, sind bisher weit weniger Kröten zu ihren Laichgewässern gewandert als noch vor wenigen Jahren. Regina Rottmann engagiert sich seit 2005 im Amphibienschutz und hilft den Lurchen am Postdamm in Isselhorst über die Straße, um sie so vor dem Tod durch Autoreifen zu bewahren. Doch in den Eimern, die sich hinter den eigenes aufgestellten Krötenzäunen im Boden befinden, landen immer weniger der Tiere. "Anfangs waren es 2.200, dann 2.000, dann 1.800. Momentan sind wir gerade mal bei 1.300 Exemplaren. Wer trotzdem im Eimer landet, hat aber keineswegs alle Hindernisse auf dem Weg zum Laich-Teich überwunden. "Als wir vor zwei, drei Jahren noch Kröten an der Steinhagener Straße eingesammelt haben, befanden sich jeden Morgen 40 tote Tiere in den Eimern", erinnert sich Regina Rottmann. "Sie waren durch mineralischen Dünger verätzt worden und starben." Dem könne der Verbraucher aber entgegenwirken, sagt Bierbaum: "Wer Produkte aus ökologischem Landbau kauft, in dem nur organische Dünger eingesetzt werden, kann ein Teil dazu beitragen, dass solche Verätzungen verhindert werden." Ähnlich verhält es sich mit Pestiziden, die vor allem Insekten töten und zahlreichen Tieren so die Nahrungsgrundlage entziehen.
Quelle: Neue Westfälische, 30.03.17
http://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/21734642_…
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