In einer mit über 200 Zuhörerinnen und Zuhörern besuchten Veranstaltung des Kreisimkerverbandes Leer am 22.03.2017 verdeutlichte der bekannte niederländische Toxikologe, Dr. Henk Tennekes, die Brisanz der sogenannten Neonicotinoiden am Beispiel des Wirkstoffes „Imidacloprid.“ Der BAYER-Konzern hatte das Agrogift mit diesem Wirkstoff vor über 20 Jahren auf den Markt gebracht. Gängige Handelsnamen (Auswahl) lauten „Advantage“, „Bazooka“, „Confidor“, „Gaucho“ und „Gesal.“ Die genannten Pestizide werden in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in Privathaushalten weiträumig zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Die Stoffe, die auf das Nervensystem einwirken, schaden aber auch anderen Tieren. Insbesondere werden sie für das besorgniserregende Bienen-Sterben in Europa, Amerika und Asien verantwortlich gemacht. Aus der anschließenden und teilweise kontrovers geführten Diskussion können vielen Folgerungen abgeleitet werden, um den Rückgang der Artenvielfalt in der Natur aufzuhalten:
· Wir müssen auch im privaten Bereich auf den Einsatz von Unkraut-, Insekten- und Pilzmittel zu verzichten.
· Alle Naturschutzverbände müssen ihre Kräfte bündeln, damit sie ein starkes Gegenwicht zur Agrarlobby bilden.
· Der Druck auf die Parteien erfolgt über ein persönliches Gespräch mit dem Abgeordneten.
· Bei Wahlen sollte man nur ein Kreuz bei der Partei machen, die sich konsequent für eine pestizidfreie(n) Landwirtschaft und Gartenbau stark macht.
· Last but not least brauchen wir ein neues Verständnis zwischen den Produzenten und den Verbrauchern: Die Bürger und Bürgerinnen sind bereit, für umweltverträgliche angebaute Nahrungsmittel den Erzeugern einen entsprechenden Preis zu zahlen.
Sogar Deutschlands größter Discounter ALDI hat die Notwendigkeit der Kursänderung erkannt und verpflichtet neuerdings seinen Produzenten, auf den Einsatz von Neonicotinoiden zu verzichten (Quelle: n-tv vom 2. März 2016).
Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen, 23.03.17
http://grueneleer.de/startseite/artikel/volltext-artikel/article/droht_…
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