Eine Welt ohne Insekten wäre dem Untergang geweiht

Zu einer ganz besonderen Bescherung rät der NABU allen Naturfreunden rund um den Jahreswechsel: Sie sollen sich informieren, was sie im kommenden Jahr im eigenen Wirkungsbereich – im Garten, Kleingarten, Park, auf dem Schulhof, dem Vereins- oder Betriebsgelände – für Insekten tun können. Zahlreiche Anregungen dazu habe der NABU in einem neuen, umfangreichen Info-Paket zusammengestellt, teilt Bezirksgeschäftsführer Rüdiger Wohlers mit.

Nicht ohne Grund: „Die Bestände vieler Insektenarten gehen auch in Deutschland seit Jahren dramatisch zurück“, betont der Naturschützer. Das sei nicht nur ein Alarmsignal, das sei ein Zeichen für eine verheerende Entwicklung, die der Menschheit eines Tages das Aus bescheren könne. „Denn ohne Insekten können wir nicht überleben!“ Insekten sorgten für die Bestäubung der Wild- und Kulturpflanzen, ohne Insekten wachsen die Hungersnöte, ohne Insekten brechen Nahrungsketten zusammen, denn Vögel und Säugetiere seien direkt auf diese Kleinlebewesen angewiesen.

Gleichzeitig weist der Naturschützer darauf hin, dass jeder feststellen könne, wie stark die Gesamtheit des Insektenaufkommens abgenommen hat: „Wer noch vor wenigen Jahren im Sommer eine Autofahrt über längere Strecken unternahm, musste die Windschutzscheibe immer wieder von toten Insekten reinigen – das ist seit Jahren nicht mehr so!“

Die Ursachen für den dramatischen Rückgang vieler Insektenarten seien vielfältig, betont der NABU-Geschäftsführer: „Intensivlandwirtschaft mit Maiswüsten, Grünlandverlust, Pestizideinsatz, Flächenverbrauch und andere Faktoren, sicher auch bereits der Klimawandel und natürlich der Verlust besonders hochwertiger Lebensräume wie Moore, Trockenstandorte und Feldgehölze sowie totholzreiche Wälder spielen allesamt eine Rolle.“

Daher sei jeder Einzelne gefordert, etwas zum Insektenschutz beizutragen: beispielsweise für Insekten wichtige Nahrungs- und Entwicklungspflanzen aussäen und setzen, Insektenhotels für Hautflügler bauen, Schutzmaßnahmen für Schmetterlinge im Garten treffen. Dafür brauche man keinen großen garten – auch ein Balkonkasten oder wenige Quadratmeter Grün könnten dafür schon genutzt werden, damit Insekten eine neue Heimat finden.

Das Info-Paket enthält eine 30-seitige Bauplansammlung für Insekten-Nisthilfen aller Art, die Broschüre Bienen-Hummeln-Hornissen sowie eine Anleitung zum Schmetterlings-Gartenjahr. Anzufordern ist sie gegen Einsenden von 10 Euro bei NABU, Stichwort „Insektenpaket plus“, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg.

Quelle: Mittelbayerische, 28.12.16
http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/gemeinden/neumarkt/nabu-…