Minusrekord für Fischer am Bodensee

Norbert Knöpfler muss viel Frust aushalten, und zwar seit vielen Jahren: Wenn er morgens in Langenargen sein Boot besteigt und auf den Bodensee hinausfährt, findet er meist nur noch eine Handvoll Felchen in den Netzen. „Das lohnt sich kaum noch“, sagt der Vorsitzende des Württembergischen Fischereivereins. Die jüngst veröffentlichten Fangzahlen des vergangenen Jahres für die baden-württembergische Berufsfischerei sind in der Tat dramatisch. Allein gegenüber dem Jahr 2014 ist der Fang der wichtigen Felchen um 53 Prozent eingebrochen; sie machen zwei Drittel des Fangs aus. Bei Barsch und Seesaibling ist der Rückgang noch stärker, über alle 16 Speisefische hinweg sind es 46,5 Prozent. Bei Norbert Knöpfler waren die Zahlen sogar noch schlechter. Und im Vergleich zu früheren Jahren sieht die Bilanz geradezu katastrophal aus: Wurden 2011 knapp 300 Tonnen Felchen aus dem See geholt, waren es 2015 gerade 65 Tonnen.

Quelle: Stuttgarter Zeitung, 09.05.16
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