Feldhamster im Norden so gut wie ausgestorben

Schwarze Knopfaugen und dicke Bäckchen: Der Feldhamster sieht niedlich aus. Doch zu Gesicht bekommt den Nager im Norden kaum noch jemand, denn der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist so gut wie ausgestorben. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lebt nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung kein einziger Feldhamster mehr. Und auch für Niedersachsen sieht es schlecht aus: Dort gibt es noch wenige Tiere rund um die die Hildesheimer Börde und Peine, aber auch hier schrumpft der Bestand. "Es ist fünf vor zwölf", sagt Biologe Peer Cyriacks von der Deutschen Wildtier Stiftung. Früher - in den 1970er- und 1980er-Jahren - sei der Feldhamster aktiv von Bauern bekämpft worden. Heute sehen die Landwirte in dem Nager keine Bedrohung mehr. Doch die Art Felder zu bewirtschaften, macht dem Hamster zu schaffen. "Die zunehmend intensive Nutzung von Feldern ist das Todesurteil für den Hamster", sagt Cyriacks. Weil Weizen heute früher geerntet wird, verlieren die Hamster schon im August ihre Deckung. Fressfeinden wie Fuchs und Bussard seien die Tiere schutzlos ausgeliefert. Auch brauchen sie die Feldkörner und Samen für ihr Winterlager. Ohne diesen unterirdischen Nahrungsvorrat stünden ihre Überlebenschancen sehr schlecht. Außerdem setzten den Hamstern Pestizide zu.
Quelle: NDR, 09.08.2016
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