Der aktuelle Zustand der Tier- und Pflanzenarten in Deutschland ist alarmierend. Das geht aus dem ersten umfassenden Artenschutz-Report 2015 hervor, den das Bundesamts für Naturschutz (BfN) jetzt vorgestellt hat. Es sei allerhöchste Zeit zu handeln. Besonders dramatisch ist die Situation bei den wirbellosen Tieren, zu denen Insekten gehören: Knapp 46 Prozent der untersuchten Arten und Unterarten sind bedroht, extrem selten oder ausgestorben. Mit Sorge beobachten Experten dabei auch die negative Entwicklung aller 600 Wildbienenarten in Deutschland. Fast 28 Prozent der Wirbeltierarten (Süßwasserfische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere) seien in ihrem Bestand gefährdet. Die Situation bei den Brutvögeln hat sich laut Bericht spürbar verschlechtert. Seit 1980 ist die Vogelpopulation in Europa um 421 Millionen Vögel gesunken. Gerade weitverbreitete Arten sind betroffen. Die intensive Landwirtschaft stehe bei den Ursachen an vorderster Stelle. "Früher hat der Bauer auch mal ein paar Halme stehen gelassen. Der Feldhamster hatte was zu knabbern, die Vögel hatten dann auch noch was", beschrieb BfN-Sprecher Franz August Emde beispielhaft Änderungen in der Bewirtschaftung. Heute werde auch der letzte Halm verwertet, die Fruchtfolge wechsele nicht mehr unbedingt und es gebe riesige Monokulturen.
Quelle: Die Welt, 20.05.15
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article141211170/In-Deutschland-…
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