Bienensterben - Kräuter fordert Verbot bienenschädigender Beiz- und Spritzmittel

In Österreich sind bienenschädigende Beiz- und Spritzmittel nach wie vor nicht verboten. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter sieht hier dringenden Handlungsbedarf. "In Frankreich, Italien und Deutschland hat man längst die nötigen Konsequenzen gezogen. Österreich hinkt hier meilenweit hinterher", sagte Kräuter am Mittwoch im Gespräch mit dem SPÖ-Pressedienst. Er sieht Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich gefordert, endlich aktiv zu werden und hat daher am 22. März eine Parlamentarische Anfrage an ihn eingebracht. Die Beantwortung wird in den kommenden zwei Wochen fällig.

Bei den schädlichen Mitteln handelt es sich vor allem um die Pestizide Clothianidin und Imidacloprid. Sie waren im Frühjahr 2008 für das Massensterben der bis dahin völlig gesunden Bienenvölker im benachbarten Süddeutschland verantwortlich. Auf österreichischen Äckern waren sie zuletzt im Frühsommer bei der Maisaussaat im Einsatz.
Bisher war dem Landwirtschafts- und Umweltministerium nicht viel an Maßnahmen gegen Bienensterben gelegen. Anstelle eines Verbotes gibt es in Österreich lediglich Vorschriften zur Art der Ausbringung der Pestizide. Diese würden jedoch laut jüngsten Studien - wie zu erwarten war - nicht den gewünschten Erfolg bringen, kritisiert Kräuter.
Dass die Untersuchungen rund um die schädlichen Auswirkungen von Pestiziden auf Bienen zu 17 Prozent von der chemischen Industrie finanziert werden, hinterlasse, so Kräuter, "einen üblen Nachgeschmack". Von unabhängiger Forschung könne jedenfalls nicht die Rede sein. Kräuter mahnt die Verantwortlichen zu mehr ernsthaftem
Engagement gegen das Bienensterben, davon hänge auch die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft ab. "Ohne Bienen keine Bestäubung. Die dramatischen Folgen für die Landwirtschaft liegen auf der Hand", so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Mit einer Parlamentarischen Anfrage an den Umweltminister will Kräuter daher Licht in die Angelegenheit bringen. Neben der Frage nach den neuesten Daten zum Bienensterben in Österreich soll
Berlakovich auch erläutern, warum sich Österreich nicht den europäischen Ländern, in denen es bereits Verbote einschlägiger Mittel gibt, anschließt.
Quelle: SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, 11.05.2011
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20110511_OTS0277/bienensterben-k…