Von den 19 Reptilienarten in der Schweiz sind 80% gefährdet

Höchste Zeit also, entsprechende Schutz- und Fördermassnahmen einzuleiten und den Kenntnisstand über das Reptilienvorkommen zu vervollständigen. Die Kantone Obwalden und Zug rufen die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Reptilien haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und können deshalb gut als Indikatoren für die Qualität unserer Natur- und Grünräume herangezogen werden. Deshalb stehen an Orten mit starker Gefährdung auch Tiere und Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen unter Druck. Obwohl alle Reptilienarten – dazu zählen neben den Schlangen zählen auch Eidechsen, Blindschleichen und Schildkröten - in der Schweiz gesetzlich geschützt sind, ist die Gefährdungszahl erschreckend hoch. Die Ursachen sind vielseitig, jedoch ist besonders die Zerstörung und Zerschneidung der Lebensräume für diesen Rückgang verantwortlich. Dadurch ist der genetische Austausch unter der Population nicht mehr gewährleistet, was die lokale Gefährdung beschleunigt. Heute sind Reptilien aufgrund der Bautätigkeiten an vielen Standorten u.a. durch Nutzungsänderungen oder den Ausbau der Verkehrsnetze bedroht. Auch die intensive Landwirtschaft mit vermehrtem Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden setzt den Reptilien und ihrer Nahrung zu.

Schweizweit ist die Datenlage bezüglich Reptilien noch lückenhaft. Die Kantone Obwalden und Zug haben deshalb beschlossen, die Bevölkerung aktiv in die Erfassung mit einzubeziehen. Ziel ist es, die Daten kantonsweit auf einen einheitlichen Stand zu bringen.

Quelle: Umweltnetz Schweiz, 03. Juli 2012
http://www.umweltnetz-schweiz.ch/neuigkeiten/archiv/760-reptilien-in-de…