Bundesregierung für europäische Entscheidung über Pestizid-Einsatz

Nach einem Bericht über die Gefahren von Pestiziden für Bienen fordert die Bundesregierung eine gemeinsame EU-Entscheidung über den Einsatz der Chemikalien in der Landwirtschaft. "Ich denke, das Entscheidende ist, dass wir das in Europa gemeinsam entscheiden und auf wissenschaftlicher Basis", sagte Robert Kloos, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, am Montag am Rande von EU-Beratungen in Brüssel. Dabei könne der Umgang mit den Stoffen in Deutschland "eine bedeutende Rolle spielen, weil wir schon weitergehende Schritte unternommen haben". Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte in der vorletzten Woche vor den Gefahren für Bienen durch Insektizide gewarnt. Eine Untersuchung der drei Mittel Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam habe "etliche Risiken" für Bienen gezeigt. Die Chemikalien gehören zu der Gruppe der hochwirksamen, aber umstrittenen Neonicotinoide, die seit längerer Zeit mit Vergiftungen und dem Massensterben von Bienen in Verbindung gebracht werden. Die EU-Kommission bezeichnete die Studie trotz noch lückenhafter Datenlage als "beunruhigend". Als Reaktion auf die Studie setzten die EU-Agrarminister das Thema auf die Tagesordnung ihres Treffens am Montag in Brüssel. Ein Expertengremium befasst sich am Donnerstag mit der Studie. Ziel sei es, so schnell wie möglich eine gemeinsame Entscheidung über den Einsatz der Neonicotinoide zu treffen, sagte Kloos. "Und dafür brauchen wir weitere wissenschaftliche Grundlagen in Europa."

Quelle: AFP, 29.01.2013
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5h97Q0b0jwutOeLwE7EnG…