Viele Schmetterlingsarten sind bedroht

Die Zahl der in Europa bedrohten Schmetterlinge steigt. Etwa ein Drittel der Arten wird seltener, nur vier Prozent der Schmetterlingsarten kommt häufiger vor. Das geht aus dem aktuellen Verbreitungsatlas der europäischen Tagfalter hervor. Der Atlas wird von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz unter Leitung von Otakar Kudrna herausgegeben. Er erforscht seit mehr als 50 Jahren die Tagfalter Europas und veröffentlichte mehr als 80 Publikationen und Bücher. Das Buch des gemeinnützigen Vereins enthält Verbreitungskarten aller 441 europäischen Tagfalterarten. Schmetterlinge brauchen natürliche oder traditionell bewirtschaftete Gebiete wie strukturreiche Magerrasen, Flachmoore und lichte, warme Auwälder. Die moderne Agrarwirtschaft dagegen betreibt intensiven Ackerbau mit starker Gülledüngung und Insektengiften.

Auch sogenannte Intensivwiesen gehören zur heutigen Landwirtschaft: Löwenzahnwiesen mit zwei- bis dreimaligem Schnitt und Gülledüngung. Auch Waldmonokulturen, die nur aus Fichten, Buchen oder Ahornbäumen bestehen und die frei sind von Kahlschlägen oder Windwurf, sind das Ergebnis der intensiven modernen Flächennutzung. Diese intensiv genutzten Gebiete bieten kaum Lebensraum für Schmetterlinge. Dies gilt ebenso für menschliche Siedlungen und die meisten Gärten und Parks, besonders, wenn dort nur Rasen und Monokulturen aus immergrünen Thuja-Hecken wachsen.
Quelle: Frankfurter Neue Presse, 16.03.2012
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