Neonicotinoide steuern im Nervensystem von Bienen die gleichen Mechanismen an wie Nikotin im Gehirn von Menschen

Bienen fliegen auf bestimmte Pflanzenschutzmittel: Sie meiden mit sogenannten Neonicotinoiden behandelte Pflanzen nicht etwa, sondern steuern sie wohl sogar bevorzugt an. Beim Sammeln von Nektar und Pollen könnten sie deshalb mehr von den Schadstoffen aufnehmen als bisher angenommen, schreiben Forscher aus Großbritannien und Irland im Fachblatt „Nature“. In einer zweiten Studie fanden schwedische Wissenschaftler, dass die Mittel Wachstum und Vermehrung von Wildbienen und Hummeln beeinträchtigen können. „Neonicotinoide steuern im Nervensystem von Bienen die gleichen Mechanismen an wie Nikotin im Gehirn von Menschen“, erläutert die Studienleiterin Geraldine Wright von der Newcastle University. „Die Tatsache, dass die Bienen eine Vorliebe für Neonicotinoid-belastete Nahrung haben, ist besorgniserregend, weil es vermuten lässt, dass die Neonicotinoide ähnlich wie Nikotin als Droge wirken und solche Nahrung besonders belohnend wirkt.“

Quelle: Focus, 23.04.2015
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