Imker wollen Schadenersatz für tote Bienen

Nach den ersten Untersuchungsergebnissen zum Bienensterben in der Rheinschiene fordern Imker Schadenersatz. Unklar sei allerdings noch, wie groß der Ausfall für die etwa 7100 regionalen Imker sei, deren Bienenvölker seit Wochen in Massen sterben, teilte der Landesverband Badischer Imker in Appenweier am Samstag mit.

Nach Überzeugung von Forschern ist das Pflanzenschutzmittel, das gegen den Maiswurzelbohrer eingesetzt wird, schuld am Bienensterben. Die Insekten fallen demnach dem Abrieb des Wirkstoffs Clothianidin zum Opfer. "Die Berufsimker sind an einem Punkt angelangt, wo es um Existenzen geht", sagte der Verbandsvorsitzende Ekkehard Hülsmann. Er sieht gewaltige Probleme, Entschädigungen umzusetzen, da auch Löwenzahn, Raps und Obst mit dem Pflanzenschutzmittel belastet sein könnten.

Quelle: Badische Zeitung, 24.03.2011
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/imker-wollen-schadenersatz-fu…

Nach der scharfen Kritik der Imker hat das Landwirtschaftsministerium Pläne für einen Großversuch mit einem bienenschädlichen Pflanzenschutzmittel gestoppt. Das Gift sollte gegen den Maiswurzelbohrer eingesetzt werden. Grund sei die Reaktion des badischen Imkerverbandes, sagte eine Sprecherin der Behörde. Die Imker hatten dem Ministerium vorgeworfen, sie überrumpelt und übergangen zu haben Bei dem Versuch hätte das inzwischen verbotene Pestizid auf bestimmten Flächen mit neuer Technik während der Mais-Aussaat eingesetzt werden sollen.

"Es macht keinen Sinn, wenn sich nicht alle ergebnisoffen an einen Tisch setzen", hieß es. 2008 hatte Clothianidin zu einem massiven Bienensterben geführt. Die Reaktion des Imkerverbandes habe gezeigt, dass es keine Grundlage mehr für Überlegungen zu einem solchen Versuch gebe, hieß es weiter.

Quelle: Badische Zeitung, 25.03.2011
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/imker-erfolgreich-keine-gift-…