Die negativen Auswirkungen des Maisanbaus auf die Vogelartenvielfalt sind wissenschaftlich belegt

Die Zahl der Brutvögel der Agrarlandschaft hat sich in Europa seit 1980 etwa halbiert. So hat der Brutbestand des Stars innerhalb von 25 Jahren um mindestens 80 % abgenommen. Derjenige des Feldsperlings hat sich seit 1994 nahezu halbiert; gegenüber dem Beginn der 1980er Jahre dürfte der Verlust sogar mehr als 80 % betragen. Der Rückgang fällt beim Bluthänfling mit etwa 50 % etwas geringer aus, ist aber nicht weniger alarmierend. Der Wiesenpieper hat seit den 1990er Jahren insbesondere in Westfalen große Regionen seines ehemals weiträumigen Brutareals aufgegeben. Zeigen die Erhebungen für die Goldammer einen nur leichten Rückgang seit 1994, so stellt sich die Situation bei der Feldlerche dramatisch dar: Allein seit 2002 ist ein Rückgang um 11 % zu verzeichnen; gegenüber den 1980er Jahren dürfte der Bestandsverlust etwa 80 % betragen. Vor allem die intensive landwirtschaftliche Nutzung macht den Vögeln zu schaffen. So hat sich die Anbaufläche für Mais, der sowohl als Tierfutter als auch zur Energiegewinnung genutzt wird, in Deutschland im gleichen Zeitraum etwa vervierfacht. Die negativen Auswirkungen des Maisanbaus auf die Vogelartenvielfalt sind wissenschaftlich belegt. Großflächige Untersuchungen des Julius-Kühn-Instituts für Nutzpflanzenforschung zeigten, dass Mais die am meisten gemiedene Kultur für Feldlerchen, Grauammern, Heidelerchen und Wachteln ist. Auch Braunkehlchen und Fasane schlagen einen großen Bogen um Maisfelder.

Quelle: Naturzeit im Münsterland, 1. Halbjahr 2014
http://www.nabu-naturschutzstation-muensterland.de/upload/naturzeit/NAT…