Belastung der Oberflächengewässer in Nordrhein-Westfalen mit Neonicotinoiden

Für die Bestandsaufnahme (ECHO-Messprogramm) wurden Proben aus folgenden Bereichen gezogen:
Oberflächenwasser (68 Proben) Erft (1), Emscher (2), Lippe(2), Rhein (9), Ruhr (4), Rur (3), Schwalm (2), Sieg (1), Wupper (1), Dortmund-Ems-Kanal (1), Kleingewässer Eifel (14), Kleingewässer Kreis Kleve (20), Kleingewässer Münsterland (8). Die sechs Einzelstoffe Acetamiprid, Clothianidin, Imidacloprid, Nitenpyram,Thiacloprid, Thiamethoxam der untersuchten Stoffklasse der Neonicotinoide treten in der aquatischen Umwelt in Nordrhein-Westfalen nicht ubiquitär auf, sondern gelangen lokal durch Abschwemmung, Abdrift oder Direkteintrag bei Ausbringung von Insektiziden in Gewässer. Die Konzentrationen der Stoffe bewegten sich für Oberflächenwasser zwischen Werten kleiner 0,005 µg/l (Untere Anwendungsgrenze des Analysenverfahrens) und einem Höchstwert für Clothianidin von 1,1 µg/l. Die Stoffe Acetamiprid und Nitenpyram konnten in keiner Probe nachgewiesen werden. Am häufigsten trat Imidacloprid mit bis zu 0,15 µg/l in Oberflächenwasser auf, während Clothianidin, Thiacloprid, Thiamethoxam nur in untergeordnetem Maße vorkamen. Eine signifikante Belastung des Grundwassers mit Neonicotinoiden konnte anhand der 97
untersuchten Proben nicht festgestellt werden. Lediglich in zwei Proben und ausschließlich
für den Stoff Clothianidin fanden sich Konzentrationen bis maximal 0,012 µg/l.

Quelle: LANUV NRW. ECHO-Stoffbericht Neonicotinoide, März 2015.