„Keine Auswirkungen auf das Donauwasser“

Insgesamt 55 Kilogramm der Pflanzenschutzmittel Clopyralid und Thiamethoxam in gelöster Form werden im Korneuburger Grundwasser vermutet, sagt der Sachverständige Werner Wruss. Er leitet das unabhängige Expertenteam, das sich seit Anfang Oktober mit der Sanierung des Korneuburger Grundwassers befasst. Laut Wruss erstreckt sich die Verunreinigung auf eine Fläche von 3,5 Quadratkilometer, umgerechnet entspreche das etwa sieben Millionen Kubikmetern Grundwasser. Vorrangiges Ziel sei es, eine weitere Ausbreitung der Pflanzenschutzmittel zu verhindern, sagt Bezirkshauptfrau Waltraud Müllner-Toifl: „Wir haben bereits verschiedene Maßnahmen getroffen, ein Thema war die Einleitung in die Donau, um eine Ausbreitung des verunreinigten Grundwassers in Richtung Langenzersdorf zu verhindern.“ Die Kritik an der Einleitung des Grundwassers in die Donau weist der Sachverständige zurück: „Das Wasser in die Donau einzuleiten, stellt kein Problem dar, weil in der Donau eine Verdünnung stattfindet, durch die auch die strengsten Grenzwerte unterschritten werden“, so Wruss.

Konkret werde das Grundwasser im Verhältnis 1:50.000 verdünnt. Ein Gutachten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit zur Ökotoxikologie (AGES) bestätige die Unbedenklichkeit bereits ab einer Verdünnung von 1:100. Auswirkungen auf das Ökosystem könnten somit ausgeschlossen werden, so Wruss.

Die Einleitung werde außerdem durch regelmäßige Messungen an sieben Stellen überwacht. Auch das Monitoring habe bestätigt, dass die Mengen des Pestizids verschwindend gering seien: Direkt unterhalb der Einleitung liegen sie bei unter 0,1 Mikrogramm und in der Donau unter der Bestimmungsgrenze, so Bezirkshauptfrau Müllner-Toifl. Die von Global 2000 und Wiener Umweltpolitikern heftig kritisierte Maßnahme war am 26. November gestartet worden.
Quelle: ORF, 11.12.2012
http://noe.orf.at/news/stories/2562629/

Henk Tennekes

Tue, 12/11/2012 - 08:21

Bei Wirkstoffen, die sich reversibel an Rezeptoren binden, ist die Wirkung eine Funktion der jeweils vorhandenen Konzentration. Ist aber die Rezeptoren-Besetzung praktisch irreversibel, so entspricht die Wirkung dem Integral der Konzentration über die Zeit. Ist sowohl die Rezeptoren-Besetzung als auch die durch sie ausgelöste Wirkung irreversibel, so treten zusätzliche »Verstärker effekte« auf. Die Wirkung entspricht dann dem doppelten Integral aus der Konzentration und der Zeit. Dies bedeutet, dass schon geringe Konzentrationen von Neonicotinoiden in der Umwelt, die unterhalb der als »akut toxisch« geltenden Konzentration liegen, über einen längeren Zeitraum schädlich für zahlreiche aquatische und terrestrische Wirbellose sind, für Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Schnecken und Würmer. Erst wenn man diese Wirkungsweise verstanden hat, versteht man auch, was die Neonicotinoiden so problematisch macht.