Warum verschwinden Fasan und Rebhuhn? Diskussion über Ende der Artenvielfalt in Osnabrück

Der Ökologische Jagdverein Niedersachsen und Bremen e. V. (ÖJV) veranstaltete gemeinsam mit dem Naturschutzbund eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Der stumme Frühling! Schon Wirklichkeit? – Der Einfluss von Pestiziden auf die Artenvielfalt in der Natur“. Dabei ging es am Freitag, dem 27. Juni, von 15 bis 17 Uhr im Museum am Schölerberg in Osnabrück um den Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft. Diese hochwirksamen Insektengifte sind umstritten, weil sie nach Einschätzung von Umweltschützern im Verdacht stehen, Bienensterben ausgelöst zu haben und insgesamt großen Schaden in der Natur anzurichten. Der Ökologische Jagdverein Niedersachsen und Bremen e. V., dessen Geschäftsführer der Meppener Winfried Frölich (Arenberg) ist, hatte als Referenten den Toxikologen Henk Tennekes eingeladen. Er hat das Buch „Das Ende der Artenvielfalt. Neuartige Pestizide töten Insekten und Vögel“ verfasst. Seinem Vortrag folgte eine Podiumsdiskussion mit folgenden Teilnehmern: Henk Tennekes, Gerhard Kooiker (Ornithologe), Heidrun Meissner (Landwirtschaftskammer Niedersachsen Bezirk Osnabrück), Martin Meyer-Lührmann (Landesjägerschaft Niedersachsen), Hartmut Manning (Imker) und Stephan Boschen (Ökologischer Jagdverein). Teilnehmer der chemischen Industrie wurden angefragt aber sagten ab.

Der Ehrenvorsitzende des ÖJV Niedersachsen, Gerhard Hinze aus der Grafschaft Bentheim, betonte, die Rolle der neuartigen Insektizide beim Verschwinden von Fasan und Rebhuhn aus der Kulturlandschaft müsse intensiv untersucht werden. Lebensraumveränderung und Druck durch Beutegreifer reichten als Erklärung für das Artensterben nicht aus. Wegen tausendfachen Sterbens von Bienenvölkern habe die EU zwar den Einsatz von Neonicotinoiden bei Mais, Sonnenblumen sowie Raps verboten, gleichzeitig aber die nicht von Bienen besuchten Kultur- und Wildpflanzen unberücksichtigt gelassen. Das führe zu einer dramatischen Vernichtung vieler Insektenarten, die viele Vögel zur Aufzucht ihrer Jungen benötigten.

Hinze glaubt, es dürfte davon auszugehen sein, dass neben der intensiven Landwirtschaft jetzt auch noch die restliche Insektenfauna und somit die davon betroffene Vogelwelt der Vernichtung durch Neonicotinoide als Teil unserer Biosphäre entgegengingen.

Quelle: Osnabruecker Zeitung, 7. Juni 2014
http://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/481022/diskussion-uber-ende-de…