In den letzten 20 Jahren hat die Schweiz rund 350000 in Landwirtschaftsgebiet lebende Vögel verloren, was einer Abnahme von 25 Prozent entspricht. Dies berechnete die Schweizerische Vogelwarte Sempach laut eigenen Angaben aus den Bestandstrends jener Vogelarten, die der Bund in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten erhalten und fördern will. «Viele früher häufige Arten wurden aus dem Mittelland verdrängt», sagt Markus Jenny von der Vogelwarte. Vom Rückgang sei seit einiger Zeit auch das Berggebiet betroffen: «Im Unterengadin beispielsweise sind die Bestände der Wiesenvögel innerhalb von 20 Jahren um die Hälfte eingebrochen.»
Im Kanton Zürich verschwanden zwischen 1986/88 und 2008 vier Fünftel aller Feldlerchen (Alauda arvensis)», konkretisiert Werner Müller, Geschäftsführer des Schweizer Vogelschutzes SVS/BirdLife Schweiz.
Die Vogelwarte und der Vogelschutz bemängeln, dass die Agrarpolitik von der Landwirtschaft zu wenig konkrete Resultate zum Erhalt der Biodiversität einfordere.
Zahlreiche, positive Beispiele in der Landwirtschaft würden nämlich beweisen, dass die Schweizer Bauern durchaus in der Lage wären, eine standortgerechte Produktion von Nahrungsmitteln mit artenreichen Lebensräumen zu kombinieren («Brot und Blumen»). Wegen der geringen Anreize sei das bis heute aber Tropfen auf den heissen Stein.
Quelle:
Schweizerbauer, 07.08.2012
http://www.schweizerbauer.ch/htmls/artikel_29837.html
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