Die Bio-Zahlen klingen nach organischem Wachstum: Seit 2008 stieg die Menge verkaufter Bio-Lebensmittel in Österreich um 18 Prozent, bezogen auf den Verkaufswert waren es sogar 36 Prozent. Nicht zuletzt, weil, angefangen von Diskontern wie Hofer, der Lebensmittelhandel stark auf eigene Bio-Marken setzt. Doch obwohl mittlerweile rund 20 Prozent der heimischen Flächen biologisch bewirtschaftet werden, sind es nur rund sieben Prozent aller Frischelebensmittel, die als Bio-Qualität verkauft werden (bei Eiern 18 Prozent, Milchprodukte und Gemüse rund 10 Prozent). Zumal bei Fleisch und Wurst (lediglich 4 bzw. 2 Prozent) der meist deutlich höhere Preis noch abschreckt. "Dabei wäre doppelt so viel Bio in der Produktion möglich", sprich 40 Prozent der Fläche, glaubt Herbert Kain, Obmann von Bio Ernte Steiermark. "Doch leider werden Mehraufwand und Minderertrag zu schlecht abgegolten, sodass viele Bio-Bauern finanziell schlechter aussteigen als andere." Darum fordern Bio-Verbände, im Hinblick auf die Neuverteilung der Agrar-Fördergelder ab 2014, "historische Ungerechtigkeiten zu beseitigen und jetzt die ökologische Grünlandwirtschaft zu forcieren", erläutert Kain. Wenn das Bio-Lebensmittel nicht empfindlich teurer als andere Ware sein soll, sei eine gezielte Umlenkung der öffentlichen Mittel für öffentliche Leistungen wichtig. "Nicht mehr Wachstum um jeden Preis gehört gefördert", so Irmi Salzer von der Kleinbauernvertretung ÖBV, "die geplanten Investitionsförderungen sollte es nur für Bauern geben, die auch gezielt in Tierschutz und Ökologisierung investieren."
Quelle: Kleine Zeitung, 05.05.2013
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3304600/doppelt-so-viel-bio-moeg…
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