Dies gilt auch für weite Teile Europas, insbesondere die EU-Mitgliedsstaaten. Die Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaft hat trotz der Agrar-Umweltmaßnahmen diese Entwicklung eher beschleunigt als aufgehalten. Das von der EU formulierte Ziel, bis zum Jahr 2010 den Rückgang der Biologischen Vielfalt in der EU zu stoppen, wurde – bezogen auf die Agrarlandschaft – weit verfehlt. Es zeichnet sich ab, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen Bestandsrückgänge der Agrarvögel in den nächsten Jahren nicht gestoppt werden können, sondern sich beschleunigen werden.
Nach derzeitigem Kenntnisstand werden dazu der Wegfall der EUFlächenstilllegung, der forcierte Energiepflanzen-Anbau (vor allem von Mais, Winterraps und Grünroggen als Zwischenfrucht), der Rückgang des Dauergrünlandes verbunden mit Absenkungen des Grundwasserspiegels, die Verarmung von Fruchtfolgen sowie evtl. auch eine neue Generation von Pestiziden (Neonikotinoide) entscheidend beitragen. Es deutet sich eine weitere Intensivierung der Landnutzung mit dramatischen Folgen für die Biologische Vielfalt an.
Quelle:
Deutsche Ornithologen-Gesellschaft und Dachverband Deutscher Avifaunisten. Positionspapier zur aktuellen Bestandssituation der Vögel der Agrarlandschaft (Beilage)
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