Der Artenschwund in der Agrarlandschaft wird durch die Verwendung der Neonikotinoide weiter zunehmen

Häufig werden Neonikotinoide bei der Maisbeize eingesetzt. Aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit werden sie von der Pflanze aufgenommen und gelangen in alle Pflanzenteile einschließlich des Pollens und des Nektars. Besuchen Honigbienen Blüten von Pflanzen, die dieses Nervengift aufgenommen haben, dann nehmen sie es mit der Nahrung auf. Beim Ausbringen von gebeiztem Saatgut bleibt solches immer wieder oberflächlich liegen bzw. wird Beizstaub über die Luft weiter verfrachtet. Dieser kann sich an Blüten von benachbarten Wiesen absetzen. Dadurch kommt es auch im weiteren Umkreis der Felder zu Vergiftungen der Honigbienen mit Neonikotinoiden. Diese Nervengifte bringen nicht nur Honigbienen zum Absterben, sondern auch Wildbienen, Schmetterlinge und viele andere Kleintiere. Der Artenschwund in der Agrarlandschaft wird durch die Verwendung der Neonikotinoide weiter zunehmen. Auch Vögel sind davon betroffen. Zwar nicht durch direkte Vergiftungen, aber durch den Verlust der Nahrung.

Durch ihre Wasserlöslichkeit gelangen die Neonikotinoide auch leicht in Gewässer, wo es bei entsprechender Konzentration zum Absterben kleiner Wasserbewohner kommt. Neonikotinoide stellen eine massive Bedrohung für Blütenbestäuber und andere Kleintiere und dadurch für die Artenvielfalt dar und sind zudem lange wirksam, weshalb sie langfristige Schäden an der Biodiversität verursachen.
Der Naturschutzbund Oberösterreich fordert deshalb, wie auch andere Organisationen, das sofortige Verbot von Neonikotinoiden im Pflanzenschutz.

Quelle:
Martin Schwarz (2012) Verbot für Neonikotinoide gefordert. Informativ, Juni Ausgabe (Nummer 66), siehe Beilage