Emission von Pflanzenschutzmitteln während der Aussaat und Deposition in benachbarten Arealen

In sieben Feldversuchen wurde die Abdrift von neonicotinoidhaltigen Stäuben bei der Aussaat von behandeltem Mais, Winterraps bzw. Gerste mit pneumatischen Drillmaschinen bei Nutzung einer Saugtechnik mit Deflektoren zur Abdriftminderung untersucht. Auf den zum etwa 50 m breiten Drillbereich mit echten Wiederholungen benachbarten Flächen blühte Raps bei der Maisaussaat bzw. Senf bei den beiden anderen Kulturen. Staubbürtige Neonicotinoide wurden vergleichend in den blühenden Nachbarkulturen im Pflanzenbewuchs inklusive der Bodendeposition im Bestand und auf offenem Boden in Petrischalen sowie vertikal aufgespannten Gazenetzen analysiert. Die Wirkstoffgehalte in Petrischalen im offenen Bereich und in den Nachbarkulturen fielen bis zu einer Entfernung von 20 m zum Drillbereich nur langsam ab. Saatgutchargen mit höheren Abriebwerten bzw. einem höheren Wirkstoffgehalt im Abriebstaub hatten auch höhere Rückstände im off crop zur Folge. Die nach der Maisaussaat in vier Versuchen ermittelten Wirkstoffgehalte lagen im Abstand von 1 – 5 m in den Petrischalen auf dem Boden im offenen Bereich zwischen 20 - 400 mg/ha, aber als Gesamtsumme deutlich höher in der Nachbarkultur Raps bei 50 – 800 mg/ha. Nach der Aussaat von Gerste (n = 1) bzw. Raps (n = 2) lagen die Werte bei nur 20 – 60 mg/ha in Petrischalen im offenen Bereich und wieder höher bei 30 – 89 mg/ha im benachbarten Senf. In vertikalen Gazenetzen in 3 m Abstand zum Drillen im offenen Bereich ohne Kultur wurden bis zu etwa sieben Mal höhere Gehalte nachgewiesen als im Vergleich zu Petrischalen.

Quelle:
Udo Heimbach1*, Matthias Stähler2,, Kristin Schwabe1,, Detlef Schenke2, Jens Pistorius1,
Pablo-Theodor Georgiadis1
Emission of pesticides during drilling and deposition in adjacent areas
Emission von Pflanzenschutzmitteln während der Aussaat und Deposition in benachbarten Arealen
Internationale Fachtagung zum Forschungsprogramm über den Westlichen Maiswurzelbohrer, 14.-16. November 2012, Berlin
1. JKI, Institute for Plant Protection in Field Crops and Grassland, Braunschweig, Germany
2. JKI, Institute for Ecological Chemistry, Plant Analysis and Stored Product Protection, Berlin, Germany
* Corresponding author, udo.heimbach@jki.bund.de
DOI 10.5073/jka.2014.444.021