Einsatz von Insektiziden bedroht die Feldlerche

Ihr Rückgang in den letzten vierzig Jahren ist dramatisch: in ganz Europa ist der Feldlerchenbestand schätzungsweise um 90 Prozent zurückgegangen. Der starke Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft vernichtet nicht nur Insekten, sondern bedroht auch die Feldlerche Alauda arvensis. Das Nahrungsangebot an Insekten wird in intensiv genutzten Kulturen durch den Einsatz von Unkraut- und Insektenbekämpfungsmitteln weitgehend vernichtet. Die Feldlerche sucht ihre Nahrung nur am Boden. Ausgewachsene Lerchen verzehren vorwiegend Insekten und Spinnen, aber auch Samen und frisches Blattgrün. Die Jungvögel dagegen sind allein auf tierisches Futter angewiesen. Da die Jungvögel ohne tierische Nahrung nicht überleben können, wirkt sich ein solcher Nahrungsmangel vor allem auf den Lerchennachwuchs verheerend aus.

Auf intensiv genutztem Grünland ist zudem Zeit zwischen den Mahdterminen ein Problem. Diese sind für die Lerche meistens zu kurz, um ihre Eier auszubrüten. Wird ein Gelege zerstört, beginnt das Weibchen zwar bereits wenige Tage später erneut zu brüten (bis zu sechs Brutversuche im Jahr wurden schon beobachtet). Trotzdem führt eine zu häufige Störung der Brut dazu, dass es nur wenig oder gar keinen Nachwuchs gibt.

Hinzu kommt: Die Fruchtfolge, die Art und Reihenfolge der angebauten Feldfrüchte, hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Der Anbau von Sommergetreide (wie beispielsweise Gerste und Sommerweizen) ist zurückgegangen, dafür wird jetzt mehr Wintergetreide und Raps angebaut. Das Wintergetreide auf den Äckern wachsen im Frühjahr sehr schnell, so dass sie keine geeigneten Brutbiotope für die Lerche mehr darstellen. Wenn die Vegetation zu dicht und zu hoch ist, wird das Gelege verlassen.

Durch die Vergrößerung der Bewirtschaftungseinheiten nimmt außerdem die Zahl der Saumbiotope und Randstreifen ab, die für die Nahrungssuche genutzt werden können.

Quelle: WWF
http://www.wwf.de/themen/landwirtschaft/kulturfolger/tiere/feldlerche/