Nach Amseln hielten viele Vogelfreunde vergeblich Ausschau

Trotz Regen und teils stürmischem Wetter beteiligten sich erneut zahlreiche Vogelfreunde an Deutschlands größter Vogelzählung. Nach der Auswertung von rund 40.000 Einsendungen mit mehr als 1,6 Millionen Vogelbeobachtungen legten heute der Naturschutzbund NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) die Ergebnisse ihrer Mitmach-Aktion „Stunde der Wintervögel“ vor. Nach Amseln (Turdus merula) hielten viele Vogelfreunde diesmal vergeblich Ausschau. Bundesweit ging deren Zahl um etwa ein Drittel zurück. Die Wintervogelzählung lässt damit Rückschlüsse auf das „Amselsterben“ im vorigen Sommer zu. Dabei wurden besonders im Südwesten Deutschlands auffallend viele tote Amseln gefunden und auch solche mit zerrupftem Kopfgefieder. Tropenmediziner hatten bei ihnen eine Infektion mit dem zuvor bei uns unbekannten Usutu-Virus nachgewiesen. Die Zählung im Januar zeigt nun einen deutlich reduzierten Winterbestand von Südwestdeutschland Richtung Nordosten. Mit 54 Prozent haben Amseln gegenüber dem Vorjahr am stärksten in Rheinland-Pfalz abgenommen, gefolgt von Hessen mit minus 43 Prozent und Baden-Württemberg mit minus 40 Prozent. Traurige Spitzenreiter sind in Hessen der Landkreis Bergstraße mit einem Verlust von 65 Prozent und Groß-Gerau von 55 Prozent, in Baden-Württemberg im Rhein-Neckar-Kreis büßte der Bestand 66 Prozent ein und in Heidelberg 70 Prozent.

Quelle: NABU-Pressedienst - PM vom 27.01.2012
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