Vogelschwund in der Region Basel. Zu wenig Insekten, zu wenig Vögel

Kohlmeisen, Blaumeisen und Buchfinken gehören zum hiesigen Winter. Aber es werden immer weniger. Wer mit offenen Augen durch die Region wandert, merkt schnell, dass die typischen Wintervögel dieses Jahr fehlen. Bei den Ornithologen steigt die Besorgnis: In der Region macht sich ein Vogelmangel breit. Die Vogelwarte Sempach und der Stuttgarter Naturschutzbund gehen von einem schlechten «Brutergebnis» wegen des nasskalten Wetters im Frühling 2016 aus. Weitere Faktoren für den Vogelschwund seien für den Rückgang der Vogelzahl nicht auszuschliessen, sagen die Vogelwarte Sempach und die süddeutschen Naturschützer gleichermassen: Zum Beispiel die zunehmende Monokultur in der Landwirtschaft. Da diese Kulturen anfälliger für Schädlinge seien, würden mehr und mehr Pestizide eingesetzt – und das führt wiederum zu einem Mangel an Fluginsekten. Nahezu alle Singvögel seien in der Fortpflanzungsphase im Frühling auf Insektennahrung angewiesen, sonst verhungern sie. Die Gleichung ist einfach: Zu wenig Insekten, zu wenig Vögel. Nachdenklich stimmt auch das Schicksal der Turteltaube (Streptopelia turtur). Der Bestand der Liebestaube, die mit ihrem «Geturtle» an Liebespaare erinnert und in der Sahara überwintert, sei um 70 Prozent eingebrochen. Falls da nicht etwas geschehe, habe es sich bald «ausgeturtelt», warnt die Vogelwarte Sempach.
Quelle: Barfi, 19.01.17
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